Darmstadt-Dieburg-Wohn-GmbH zur Lösung des Wohnungsbauproblems?

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Im Landkreis gibt es 23 Gemeinden und ein gemeinsames Problem: zu wenig bezahlbare Mietwohnungen. Roßdorf ist da in guter schlechter Gesellschaft. Die Roßdörfer Grünen haben einen Prüfantrag auf den Weg gebracht, wie dieser über viele Jahre gewachsene Missstand behoben werden kann. Eine Antwort des Gemeindevorstands steht noch aus.

Jetzt gibt es eine Eigeninitiative des von SPD, Grünen und FDP regierten Landkreises. Am 27.1016 lud er zu einer Veranstaltung in Dieburg. Eine Stunde dauerten die Vorträge, genauso lang die Diskussion.

Auf 70 Folien wurde den Ehrenamtlichen aus Gemeindevertretung und Gemeindevorstand, sowie den Hauptamtlichen aus Verwaltung und Bürgermeisteramt das Problem näher gebracht. Alle Gemeindevertreter erhalten sie.

Landrat Peter Schellhaas (SPD) brachte ein sehr griffiges Beispiel: In den Kliniken im Landkreis herrscht ein Mangel an Pflegekräften. Unter anderem weil die keine für sie bezahlbaren Wohnungen finden.

Es gibt 15 Wohnungsbaugesellschaften in Darmstadt und Darmstadt-Dieburg, aber keine hat Interesse im Landkreis günstige Wohnungen zu bauen. Kein Wunder: mit Mietwohnungen zu bezahlbaren Preisen kann man kein Geld verdienen, mit Sozialwohnungen sowieso nicht.

Titelbild Hundertwasserhaus: Tolle Architektur aber unbezahlbar

Inzwischen abgerissen: Mietshaus der Gemeinde Roßdorf

Messeler-Stirnseite-Ausschnitt

Der Lösungsvorschlag des Landkreises ist: die Kommunen sollen darüber nachdenken und entscheiden, ob es nicht sinnvoll ist, eine kreiseigene Wohnungsbaufirma zu gründen. Deren Aufgabe wäre dann nicht nur der Neubau und die Modernisierung von Wohnungen, sondern auch die sich anschließende Verwaltung. Der stellvertretende Landrat Christel Fleischmann (Grüne) sah darin die Hauptaufgabe, nämlich den kontinuierlichen Betrieb der Wohnungen, was den Verwaltungsaufwand für die einzelne Gemeinde stark reduziert.

So eine im öffentlichen Besitz befindliche Firma kann man sich als GmbH, Genossenschaft oder Zweckverband vorstellen. Hierzu werden den Kommunalpolitikern noch Zusatzinformationen zur Verfügung gestellt werden. Die Projektleiterin Martina Löffler verwies auf den Rheingau-Taunus-Kreis, wo seit Jahren eine Kreis-GmbH erfolgreich neue Wohnungen in allen Preissegmenten baut und betreibt und dabei schwarze Zahlen schreibt.

Das Gute an der Initiative des Landkreises ist, dass jetzt ein Modell auf dem Tisch der Gemeindeparlamente liegt, über das diskutiert und nachgedacht werden kann. Entscheiden müssen es die Parlamente, denn sie sind es vor allem, die das Grundkapital der Firma in Form von Grundstücken und Liegenschaften einbringen müssten.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann

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