Grundstückstausch mit Wasserschaden?

Bericht aus der Parlamentssitzung vom 17.11.06

Das Gemeindeparlament sollte in seiner letzten Sitzung darüber entscheiden, ob ein Gewerbetreibender ein Grundstück in Rossdorf im Tausch für sein Grundstück in der Bahnhofstraße in Gundernhausen erhalten kann. Ein weiterer Interessent hätte das gleiche Grundstück in Rossdorf direkt bezahlt – ohne Grundstückstausch. „Wenn die Gemeinde das Grundstück in Roßdorf gegen das „Wassergrundstück“ in Gundernhausen tauscht, schadet das der Gemeinde“ hielt Frieder Kaufmann fest. Es ist kein Wunder, dass das Grundstück in Gundernhausen bisher offenbar unverkäuflich war. Wer dort baut, muss entweder ohne Keller bauen, oder mit einem sehr hohen Wasserstand rechnen, der einen teuren wasserdichten Keller erfordert. Statt eines Tauschs beantragten die Grünen den Verkauf  des Goldkautegrundstücks an einen der beiden interessierten Nachbarn, zum Mindestpreis von 115 Euro. “Wer der Gemeinde am meisten bietet, soll den Zuschlag bekommen“. Wir hätten auch kein Problem, wenn mit diesem Verkauf noch drei Monate gewartet würde, bis der Tauschinteressent einen Bieter für sein Grundstück in Gundernhausen gefunden hat.
Man darf auch nicht vergessen, dass das Goldkaute-Grundstück in einem Mischgebiet liegt, dass durch die unmittelbar daneben entstehende seniorengerechte Bebauung deutlich aufgewertet wird.
Jeder Privatmensch muss, wenn er ein Grundstück erwirbt Anschluss- Notarkosten etc. zahlen, auch bei einem Grundstückstausch ist der neue Besitzer in der Pflicht entstehende Kosten selbst zu begleichen.
Wer auf eine sprudelnde Gewerbesteuerquelle hofft, dem sei gesagt, dass das ertauschte Grundstück in Roßdorf zur „Landbevorratung“ dient und auf unabsehbare Zeit brachliegt
Was  hier beschlossen wurde ist nicht wirtschaftlich und geht zu Lasten der Steuerzahler.
Warum soll die Gemeinde hier die Notarskosten und die Erschließungskosten des „Wassergrundstückes“ übernehmen?
Woher kommt dieses großzügige Entgegenkommen?
Der Tausch kam aufgrund eines mündlichen Versprechens des letzten Bürgermeisters an den Tauschinteressente zustande, deshalb, so die Argumentation von Bürgermeisterin Sprössler, sollte das so abgestimmt werden. Leider können wir Grünen da keine Loyalität aufbringen und nehmen unser parlamentarisches Recht, nach unserem Gewissen und zum Wohle der Bevölkerung abzustimmen, in Gebrauch.

Wir sind gespannt, ob es der Gemeinde Rossdorf in absehbarer Zeit gelingen wird das Grundstück zu verkaufen und zu welchem Preis und ob das Roßdorfer Grundstück nicht irgendwann Baugebiet eines Bauträgers wird.

Heidemarie Klatta

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