Man muss nicht über den Münkel-Parkplatz laufen um hautnah zu erleben, wie die Planer ausschließlich aus der Perspektive der „autogerechten Stadt“ denken. Fußgänger, Behinderte, Radfahrende, sind nur Störfaktoren.
Viel schlimmer ist, was seit 2017 mit dem Bau des Kreisels angerichtet wurde. Die einzige sichere Querung der Landesstraße mit einer Ampel wurde ersatzlos gestrichen.
Die Bewohner:innen des Behindertenzentrum Roßdorf (BHZ) müssen sich seitdem über eine ungesicherte und gefährliche Fußgängerfurt quälen, um nach Roßdorf zu kommen.
Das Bild zeigt, wie Behinderte und ihre Betreuungspersonen sich über die viel befahrene Straße quälen. Für diese Querung gab es mal eine Ampel. Sie ist beim Bau des Münkel ersatzlos weg gefallen. Und der Verkehr hat stark zugenommen.
Wir haben das sofort und mehrfach in der Gemeindevertretung angesprochen und mit eindrücklichen Bildern belegt. Und einen sofortigen Ersatz gefordert.
Die gute Nachricht ist: Der neue alternative Weg entlang des Bahndamms zwischen BHZ und Viadukt und der dortigen Ampel wird demnächst gebaut.
Jetzt, nach 5 Jahren unendlicher Übergangszeit, wird die Flurbereinigung den lange versprochenen behindertengerechten Weg entlang des alten Bahndamms zwischen BHZ und „Viadukt“ realisieren können. Danke an die engagierten Menschen im Vorstand des Flurbereinigungskomitees, die das schon 2017 eingebracht haben und jetzt 5 Jahre später endlich umsetzen können.
Die schlechte Nachricht ist: diese 5 Jahre Wartezeit wären unnötig gewesen.
Denn ein Ersatz für die wegen des Baugebiets weggefallene Ampel hätte schon 2017 in die Erschließungskosten des Baugebiets für eine sichere Erschließung des BHZ aufgenommen und sofort realisiert werden können. Genau das hatten Die GRÜNEN vorgeschlagen. Aber „die Verwaltung“ wollte das lieber mit Bundes- und EU-Zuschüssen der Flurbereinigung realisieren. Vielleicht gut gedacht, aber sehr sehr schlecht gemacht.
Denn die Flurbereinigung stockte jahrelang. Insider kennen die Abläufe und sind nicht überrascht.
Wir GRÜNE denken sehr einfach:
Wer wegen eines Neubaugebiets einen ampelgesicherten Weg entfernt, muss zeitgleich mit der Erschließung des Baugebiets einen sicheren Ersatz schaffen, am besten auf Kosten der Erschließung des Neubaugebiets. Aber das Kostendenken allein ist der falsche Ansatz. Denn darunter leiden seit 5 Jahren Behinderte und ihre Betreuer. Beim Kostendenken blieben die Behinderten auf der Strecke.
Warum wir das so drastisch sagen? Weil man aus Fehlern lernen kann.
Gerade bei Verkehrsthemen muss man von hinten denken lernen: nämlich von der Sicht der Schwächsten aus. Und das sind in Roßdorf sehr viele. Allein im BHZ leben in den ganz breit gefächerten vielfältigen sozialen Einrichtungen sehr viele Menschen, die seit 5 Jahren von einem sicheren Zugang nach Roßdorf abgeschnitten sind.
Wenn der neue behindertengerechte Weg zum BHZ eingeweiht wird, sollte es ein Freudenfest geben.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam
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