Wie wird Roßdorf Gewinnerin des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune“?

In den letzten Jahren nahmen Starkwetterereignisse, große Hitze und Trockenheit im Sommer stetig zu – der Klimawandel schreitet voran. Das ist auch für die Menschen in Roßdorf ein hautnahes Thema. Zugleich ist die Gemeinde Roßdorf seit 2017 Mitglied der Klimakommunen in Hessen, doch leider wurden die sich hierdurch ergebenden Möglichkeiten (Fördergelder, Vernetzung) bislang kaum genutzt. Und dies obwohl Mitglieder sich verpflichten, Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimaanpassung zu entwickeln.

Wir möchten das ändern. Und die Gelegenheit es jetzt anzupacken ist ausgesprochen gut:

Seit Januar 2021 hat Roßdorf eine Klimamanagerin mit Erfahrung aus Theorie und Praxis, und Interesse an Austausch und transparenter Kommunikation. Das Land Hessen stellt im Rahmen der Hessen Aktiv – Klimakommunen bis zum 31.12.2022 zusätzlich 4 Mio. Euro Fördermittel für Projekte im Bereich Klimaschutz- und Klimaanpassung zur Verfügung.

Schönen Worten müssen jetzt endlich Taten folgen. Es ist höchste Zeit! Denn noch kann der Klimawandel aufgehalten werden.

Wir GRÜNEN sagen: Um Fördermittel zu beantragen braucht man ein gutes GESAMTKONZEPT.

Wir sehen große Potenziale im Voranbringen der Wärmewende, denn etwa 35 % des gesamten Endenergieverbrauchs entfallen auf Gebäude. Jährlich werden nur 1% der Bestandsgebäude saniert, das schöpft Einsparpotenziale bei weitem nicht aus.

Denn trotz auf dem Papier guter Fördermöglichkeiten scheuen (private) Eigentümer eine energetische Sanierung. Ursachen dafür gibt es viele: Nicht realistische Einschätzung des energetischen Gebäudezustands, Unsicherheiten ob finanzielle und energetische Einsparungen tatsächlich realisiert werden können, mangelndes Vertrauen in Maßnahmen, Technologien und Gewerke… Auch Befürchtungen zur Optik sowie Ängste vor Feuchte, Algenbildung, Brennbarkeit von Materialien spielen eine Rolle. Unsere Kandidatin Ina Renz forscht und veröffentlicht zu diesem Thema, kennt sich mit den verschiedenen Beweggründen also bestens aus.

Unser Vorschlag im Wahlprogramm: Es soll eine niederschwellige, in der Gemeinde angesiedelte Energieberatung durch NEUTRALE, OBJEKTIVE Fachpersonen geben, denen die Bürger:innen vertrauen können.

Wir begrüßen den Start des bereits 2018 beschlossenen Runden Tisches Energie, der ab dem dritten Quartal 2021 als Energiewerkstatt mit einem sehr offenen Beteiligungskonzept aller Interessierter stattfinden soll. Wir sehen eine große Chance für die Entwicklung eines Gesamtkonzepts, mit dem wir Fördermittel einwerben und vielleicht sogar eine Teilnahme am Wettbewerb zur klimaaktiven Kommune 2022 bewirken können.

Wichtig ist dabei eine Erfolgskontrolle der umgesetzten Maßnahmen. Das geht durch ein Monitoring von Kennzahlen, besser aber mit einer wissenschaftlichen Begleitung durch eine externe Einrichtung oder kostengünstig im Rahmen von Abschlussarbeiten von Studierenden der umliegenden Hochschulen.

 Dies gilt auch für die ab Mai 2021 geplante Klimakarawane, eine Vor-Ort-Beratung für Gebäude im Gebiet zwischen Traisaerweg bis Hundsrückstraße rund um den Rehberg. Diese Maßnahme wurde übrigens bereits 2012 von den GRÜNEN im Rahmen der „Energiekommission“ der Gemeinde auf Basis guter Erfahrungen in Viernheim vorgeschlagen.

Für die Grünen: Astrid Kaufmann, Daniela Dalpke, Ina Renz

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