Grüne Blühstreifen? Gar keine Utopie

Die Grünen hatten (im Oktober2018) beantragt, als Versuchsprojekt am Rand der Landesstraße von Roßdorf nach Gundernhausen dauerhafte „Blühstreifen“ anzulegen. Dies würde das ansonsten mehrfach im Jahr nötige Abmähen entfallen lassen, Und der Natur eine Rückzugsmöglichkeit geben.

Das Saatgut für mehrjährige Blühstreifen sei viel zu teuer, wurde uns in der Gemeindevertretung vorgehalten. Jetzt liegt eine Kalkulation vor, die zumindest einen Versuch greifbar macht. Das (für Landwirte, die in Hektar also 10.000qm-Größen denken viel zu teure) Saatgut kostet für die kleine angedachte Versuchsfläche einmalig circa 600€.

Eine Dauerblühfläche spart aber das mehrfache Abmähen pro Jahr. Und das mehrere Jahre lang. Das machen Lohnunternehmer, und die sind über die Jahre gerechnet viel teurer.

Möglicherweise spart die Gemeinde damit sogar Geld.

Die Grünen freuen sich, dass ihre unkonventionelle Idee doch eine seriöse Realisierungschance hat.

In ausgeräumten Landschaften, intensiver Landwirtschaft und immer mehr Baugebieten fehlen Rückzugsgebieten für alle Tierarten, vor allem Insekten. Das trifft dann auch die Tierarten die Insekten liebend gern fressen. Wenn das am bisher ungenutzten Rand von Landstraßen möglich ist, ist das eine clevere Idee zur Nutzung von Freiflächen für den Naturschutz. Die Graureiher, die völlig ungerührt neben den viel befahrenen Straßen auf Beute warten, stören sich nicht an den Autos. Und Bienen und andere Insekten interessieren sich nicht für den Autoverkehr, sondern für die Blühstreifen, die wir ihnen demnächst hoffentlich langjährig anbieten können.

Dem Parlament liegt der ursprüngliche Grüne Antrag zu den „Blühstreifen“ und ein Umsetzungskonzept vor, das die Gemeindeverwaltung erarbeitet und mit Hessen-Mobil als „Betreiber“ der Straße beraten hat. Danke.

Konkrete Utopien sind machbar.

Für die Grünen Frieder Kaufmann 20.2.2019

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