Obwohl die Interessengemeinschaft gegen die Windräder teilweise abstruse Argumente gegen Windkraft aufführt, haben wir dies absichtlich nicht immer kommentiert. In dem Artikel vor Ostern wird jedoch mit weiteren Unterstellungen gearbeitet. Das war zu viel.
Haben Roßdörfer Windkraftbefürworter korruptive Vereinbarungen getroffen?
„Der Verdacht liegt nahe, dass solche korruptiven Vereinbarungen nicht nur auf höchster Amtsträgerebene, sondern auch auf niedrigeren Amtsstufen fest eingeplant werden“ schreibt die sich IG-Rossdorf nennende Antiwind-Truppe im Roßdörfer Anzeiger und unterbietet damit alle für Sachargumente geltende Grenzen. Denn dies zielt auf Roßdorf.
Fakt ist: In Eisenach hat ein ehrenamtlicher Beigeordneter für die auch für Roßdorf tätige JUWI bei der Findung von für Windrädern geeigneten Flächen nachgeholfen. Das war falsch und wurde vom höchsten Gericht verurteilt.
Was hat das mit Roßdorf zu tun?
Die Flächen der geplanten Windräder am Tannenkopf sind im Gemeindebesitz. Das Parlament hat beinahe einstimmig der Verwendung für Windenergie zugestimmt.
Waren die Gemeindevertreter bei der Entscheidung korrupt oder korruptiv?
„Antiwind“ hat den Korruptionsverdacht in Watte eingepackt, in der Hoffnung, dass „da irgendwas hängen bleibt“. Das ist ein Politikstil, der in seriösen Organisationen zur Abberufung des Pressesprechers führen würde. Auch bei Antiwind?
Sachargumente sehen anders aus.
Im Artikel eine Woche vorher hat Antiwind Flugzeugabstürze vorher gesagt, die durch ungenauere Aussagen des Wetterradars verursacht werden könnten, wenn in Roßdorf zwei Windräder stehen. Auf dieses makabre Argument wollten wir eigentlich nicht eingehen. Der Deutsche Wetterdienst erfasst nämlich zum Glück die ganze Bundesrepublik mit vielen sich überschneidenden Radarstationen, und wird unterstützt von den durch Satelliten gestützten Wetterbeobachtern, so dass das Argument völlig indiskutabel ist.
Dass Antiwind dies makabre Argument trotzdem bringt, würde in jeder Organisation zum Nachdenken der Mitglieder führen. Warum werden Sachargumente durch billige Polemik ersetzt?
Windkraftbefürworter „im Sumpf der windigen Profiteure?“
So schreibt Antiwind. Drei Artikel vorher sagen sie, Windkraft am Tannenkopf sei unrentabel. Wie kann etwas Unrentables Profit bringen? Zur Sache: Die Windräder am Tannenkopf sind eine komplett private Investition der GGEW und kosten die Gemeinde keinen Cent.
Dürfen Ingenieure, deren Berufstätigkeit mit Windkraft zu tun hat, nicht ehrenamtlich tätig sein?
Antiwind hat das „Fakt“ ermittelt, dass der auch für die GGEW in Roßdorf tätige Projektleiter von JUWI im Mühltaler Parlament aktiv ist. Und auch noch im Finanzausschuss!
Das ist seit vielen Jahren im Internet recherchierbar. Gibt es ein Aktivitätsverbot für bestimmte Berufsgruppen, die mit Regenerativer Energie zu tun haben?
Wir hoffen, dass die Windräder bald gebaut werden und Roßdorf (rechnerisch!) ein Viertel seines Strombedarfs aus heimischer Quelle beziehen kann.
Schade, dass die Starkwinde der letzten Wochen ohne Energiegewinn an Roßdorf vorbei gezogen sind.
Wir wünschen uns, dass die Diskussion um die Windenergie mit sachlichen Argumenten geführt wird. Mit haarsträubenden Behauptungen Angst in der Bevölkerung zu schüren, ist unseriös.

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