Gewerbegebiet B 38: Roßdorf von Ladenketten umzingelt?

Wird Roßdorf auch von Ladenketten umzingelt?
Grüner Standpunkt zum Gewerbegebiet Ost
Es gibt 90% Übereinstimmung beim Arbeitsauftrag für die neue Kommission „Gewerbegebiet Ost“? So stand es im Roßdörfer Anzeiger. Das sehen wir nicht so.
Uns Grünen bereitet dieses Projekt Bauchschmerzen, weil ein neues Gewerbegebiet in Roßdorf eigentlich ein Anachronismus ist.
Warum? Weil wir eingeschlossen sind von diesen so genannten Einkaufparks, die sich am Rand der uns umgebenden Gemeinden angesiedelt haben, die den Konsumenten ein attraktives Angebot bieten, aber den Verkehr vervielfachen und die Gemeinden nicht eben verschönern. Das ist die Gegenwart und alle machen mit.
Was aber heißt Lebensqualität in der Zukunft? Wollen wir so weitermachen und mit anderen Kommunen diesbezüglich konkurrieren? Oder wollen wir neue Modelle schaffen, die den demographischen Wandel im Blick haben, die Lebensqualität im Alter fördern, soziale Netzwerke unterstützen, Leben und Arbeit vor Ort ermöglichen? Und das Ganze Ressourcen schonend, verbunden mit der Gewinnung von z.B. Solarenergie.
Interessante Möglichkeiten eröffnen sich, weil hier nicht nur ein Gewerbegebiet sondern auch ein Mischgebiet bis hin zur AWO-Anlage konzipiert werden soll. Also Gewerbe sich auch mit Wohnen vertragen sollte, bei der Infrastruktur, der baulichen Konzeption und der inhaltlichen Abstimmung.
Worauf sollte also Wert gelegt werden? Kleine bauliche Einheiten, Wege für Fußgänger und elektromobile Fahrzeuge, Grünflächen.
Der Blick in die Zukunft für ein neues Gewerbegebiet sollte auch die Zunahme des Interneteinkaufs berücksichtigen. Welche Branchen sind davon betroffen? Leerstand statt Gewerbesteuer ein reales Zukunftsszenario?
Aus all diesen Überlegungen folgt: eine Bebauung des Gewerbegebiets auf Gedeih und Verderb hat für uns Grüne wenig Sinn.
Wir wollen eine Zukunftsperspektive nicht nur für das Gewerbegebiet Ost und das angrenzende Mischgebiet, sondern für die Attraktivität der Gemeinde Roßdorf, vor den Toren der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Die Gemeinde sollte sich nicht scheuen, deren wissenschaftliches Potential für unsere Projekte zu nutzen, und mit Fachleuten in den Erfahrungsaustausch einzutreten.
Beate Fischer, Grüne Fraktion

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