Tempo 30: leere SPD Versprechen

Verkehrsberuhigung für alle Wohngebiete

 

Für Tempo 30 in allen Wohngebieten in Roßdorf und Gundernhausen. Für Verkehrsberuhigung vor Schulen, Kindergärten und öffentlichen Gebäuden. Für verkehrsberuhigte Spielstraßen, auf denen Kinder Ball spielen und Autos nur Schritttempo fahren dürfen. Alle diese Forderung erheben die Grünen, solange es diese Partei in Roßdorf schon gibt, also mittlerweile seit rund 20 Jahren.

Bisher sind wir immer an der SPD gescheitert. Dabei gibt es inhaltlich gar keinen Grund, denn außerhalb von Roßdorf sind auch die Sozialdemokraten für flächendeckendes Tempo 30 in Wohngebieten, für Verkehrsberuhigung und für Spielstraßen. Bestes Beispiel: Wir Grünen schauen schon seit vielen Jahren respektvoll nach Griesheim, wo ein SPD-Bürgermeister mit seiner Verwaltung in vorbildlicher Weise Straße für Straße umbaut. Mittlerweile gibt es in fast allen Straßen für parkenden Autos gekennzeichnete Stellplätze und kein wildes Parken auf Gehwegen. Es wurden Straßenbäume zur Verkehrsberuhigung gepflanzt. Es wurden Straßen und sogar einige große Kreuzungen in Wohngebieten zu Spielstraßen erklärt. Es wurden Elternhaltestellen in ausreichender Entfernung von Kindergärten angelegt und sichere Kindergarten- und Schulwege mit kindgerechten Bildern auf dem Gehweg gekennzeichnet. In Griesheim wird seit vielen Jahren Schritt für Schritt gehandelt, in Roßdorf ist seit vielen Jahren Stillstand eingekehrt.

Einmal in der Geschichte der Roßdörfer Grünen gab es einen überraschenden Erfolg, vor etwa 8 Jahren, noch in der Amtszeit des Bürgermeisters Herrn Jakoubek. Die Grünen hatten im Parlament beantragt, die überdimensionierte und schwer zu überquerende Kreuzung von Jahnstraße und Beunegasse kindgerecht umzubauen. Dieser Antrag war erstaunlicherweise befürwortet worden. Aber Herr Jakoubek wurde Landrat und sein Nachfolger erklärte nach mehreren Jahren des Nachdenkens und Prüfens, dass diese Kreuzung im gegenwärtigen Zustand nicht zu verbessern sei. Auf gut Deutsch: Diese leere Asphaltwüste ist nach Vorstellungen der Sozialdemokraten die beste Lösung für unsere Schulkinder. Und weil Gundernhausen nicht benachteiligt sein darf, wird auch vor dem Gundernhäuser Kindergarten eine ähnliche Asphaltwüsten in optimalem Zustand für schnelle Autos erhalten, statt großzügig Raum für Fußgänger und Straßenbäume zu schaffen. Ebenfalls noch zu Jakoubeks Zeiten wurde ein umfassende Tempo-30-Konzept für alle Wohngebiete im Rathaus vorbereitet, im Gemeindevorstand verabschiedet, jedoch nicht mehr umgesetzt. Sein Nachfolger Bürgermeister Pfeiffer hat den Grünen vor 5 Jahren hoch und heilig versprochen, dass ein Tempo-30-Konzept für alle Wohngebiete kommen würde. Aber er fand jedes Mal eine Antwort, warum er am Handeln gehindert ist. Die Grünen hatten fest damit gerechnet, dass Herr Pfeiffer spätestens in der Sitzung der Gemeindevertretung im Februar dem Parlament den Auftrag für die Planung eines Verkehrskonzeptes vorlegt, denn in 5 Monaten läuft seine Amtszeit aus. Als dieser Tagesordnungspunkt jedoch nicht auftauchte, haben wir einen Dringlichkeitsantrag im Parlament eingebracht. Wir meinten, es sei dringend erforderlich, dass Herr Pfeiffer sein mehrfach abgegebenes Versprechen hält. Der Antrag der Grünen wurde abgelehnt. Das Verkehrsgutachten kann somit erst auf der nächsten Sitzung im Juni an ein Planungsbüro beauftragt werden. Bis aber dem Parlament danach die Ergebnisse des Gutachtens vorliegen und die Umsetzung beschlossen werden kann, ist der Bürgermeister nach unserer Rechnung schon viele Monate in seinem verdienten Ruhestand. Die Verantwortung für diese erneute Verschleppung trägt aber nicht nur der Bürgermeister, sondern auch seine Partei. Ist die Bürgermeisterwahl nur eine Personenwahl? Nein, für Roßdorf geht es auch um Inhalte!

 

Robert Ahrnt – Bündnis90/Die Grünen Roßdorf und Gundernhausen

Verwandte Artikel