Siedlung Bessunger Forsthaus

Ein Weg verschwindet (13.05.1999)

Seit Jahrzehnten tauchte der Weg in der Siedlung „Am Bessunger Forsthaus“ in allen Wanderkarten und Ortsplänen auf. So wie alle anderen Straßen und Wege in Roßdorf. Zu früheren Zeiten gab es diesen öffentlichen Weg auch, er verbindet die Straßen „Am Ruthsenbach“ und „Am Hasenböhl“. Man würde ihn finden, wenn man vom Hotel kommend geradeaus in die Siedlung hereinfährt und sich weiter geradeaus hält, wo heute die Straße „Am Ruthsenbach“ nach rechts abknickt.
Die Realität vor Ort sieht jedoch anders aus: den Weg sieht man nicht mehr, die Bachüberführung am Waldrand wurde vom Hochwasser weggeschwemmt, auf der Fläche lagern alte Baumaterialien. Und weil wenige Meter neben dem Gemeindeweg ein Privatmensch munter eigene befestigte Wege in die geschützten Bach-Auen baut, macht die Situation einen so privaten Eindruck, daß sich Spaziergänger in einer Sackgasse glauben und wieder umdrehen.
Schade, denn dieser Weg könnte ein schöner Spazierweg sein, und er wurde früher auch als solcher genutzt, wie Anwohner versichern.
Wir Roßdörfer Grünen haben in der letzten Sitzung schriftlich nachgefragt, und bekamen folgende Antworten:

  1. Der Weg befindet sich noch im Besitz der Gemeinde.
  2. Der Weg soll weiter im Besitz der Gemeinde bleiben und nicht an den Eigentümer der rechts und links des Weges gelegenen Wiesen verkauft werden.
  3. Die Gemeinde will den Weg nicht mehr begehbar machen und wird die Bachüberführung nicht reparieren.
  4. Der Weg wird aus dem nächsten Straßenplan der Gemeinde als öffentlicher Weg gestrichen (und in Folge aus allen Karten verschwinden).

Klare Antworten auf klare Fragen. In soweit waren wir mit der Beantwortung der Fragen zufrieden. Aber können die Bewohner der Siedlung Bessunger Forsthaus mit diesen Antworten zufrieden sein?
Das wird sich zeigen. Denn wer den schönen Spazierweg erhalten haben will, der kann sich ja melden. Bei uns Grünen. Oder noch besser: Direkt bei der Gemeindeverwaltung.
Und was ist, wenn auf diesem Weg wirklich niemand mehr spazieren gehen will? Dann waren schon diese Zeilen zuviel des Guten.

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