Mehr Natur auch in Roßdorf!

Biologische Vielfalt erhalten im privaten und Öffentlichen Raum?

Darauf gab es sehr konkrete Antworten am 19. Februar. Auch die GRÜNEN Roßdorf-Gundernhausen waren unter den zahlreichen begeisterten Anwesenden. Die GRÜNEN Seeheim-Jugenheim luden zur „GRÜNEN Stunde: Naturnah Gärtnern“ ein. Dr. Eva Distler, Biologin und Naturgartenplanerin hielt einen durch eindrucksvolle Vorher-Nachher-Bilder unterstrichenen Vortrag. Begleitet wurde sie von Jürgen Schmidt von Naturgarten e.V., zahlreichen Ausstellern sowie dem Grünen 1. Kreisbeigeordneten Robert Ahrnt und Thorsten Leveringhaus, Landtagsabgeordneten der Grünen.

Das wesentliche Anliegen der Vortragenden: Biologische Vielfalt erhalten, durch Vielfalt in Arten, Lebensräumen und innerhalb einer Art.

Das erreicht man nur durch die Verwendung von heimischen Wildpflanzen, bei denen Insekten und Blüten wie „Schloss und Schlüssel“ zusammenpassen. So ernähren beispielsweise die Kartäusernelke 18 Schmetterlingsarten, und der blau blühende Gemeine Natternkopf ganze 55 Arten! Beides übrigens Blumen, die gut mit Trockenheit und magerem Boden zurechtkommen. Weiter verbreitet als diese Pflanzen sind leider auch hier bei uns in Roßdorf steinerne Vor“gärten“. Dabei sind mit Blumen-Schotterrasen sogar befahrbare und trotzdem grüne, lebensfreundliche Einfahrten möglich! Und: Im Regelfall reicht einmal jährlich mähen, gießen braucht man auch nicht – entspannter geht es nicht. Statt Hecken aus Kirschlorbeer, die kein einziges Insekt ernähren oder beherbergen, sind Kornelkirsche, Weißdorn oder der weniger bekannte Gelbe Blasenstrauch heimische Alternativen.

Doch auch die Gemeinde Roßdorf kann einen wesentlichen Beitrag für mehr Tier-Leben leisten, und dabei noch Aufwand reduzieren.

Bereits vor einem Jahr wurde der Antrag der GRÜNEN zur Umwandlung von Randstreifen in Blühstreifen durch die Gemeindevertretung angenommen, spezifisch für die L135 zwischen Roßdorf und Gundernhausen, aber mit Potenzial zur Ausweitung auf weitere Flächen. Dieser Grüne Antrag ist noch nicht umgesetzt. So was dauert immer ein bisschen. Aber im Frühling 2020 wird das ausprobiert.

Auch hierfür wurden im Vortrag beeindruckende Beispiele gezeigt.

Einen gewissen Effekt erreicht man auch schon durch seltenes Mähen, höchstens zweimal jährlich, sowie ganz wichtig durch Entfernung des Schnittgutes. Den vorhandenen Blumensamen wird dadurch die Gelegenheit zum Wachsen gegeben. Für den großen (und schnellen) Effekt muss man allerdings gezielt Bodenbearbeitung durchführen, sowie heimische Wildpflanzen säen. Auch im privaten muss man auf die richte Auswahl des Saatgutes achten. Insbesondere bei Werbegeschenken sind oft Züchtungen oder Zierblumen von anderen Kontinenten enthalten. Sehr hübsch, allerdings für die heimischen Wildinsekten nutzlos. Diese brauchen heimische Wildsorten, die sich dann auch wieder selbst aussäen und vermehren können. Entsprechendes Saatgut gibt es bei verschiedenen Anbietern zu kaufen, auch regional im Umfeld.

Auch eine kleine Ecke im Garten ist ein Anfang!

Für die Grünen: Astrid Kaufmann 1.3.2020

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