Zu der Zeit, als die Projektbetreiberin „Vierte Animus“ aus einer Gärtnerei an der Erlehe ein „Bauen im Park“ propagierte versprach sie gemeinsam mit dem Architektenbüro „Vogelplan“ das Blaue vom Himmel. Den blauen Himmel sieht man jetzt, denn die Bäume fehlen im Park.
Die Grünen glauben aber nicht an Hochglanzprospekte. Wir fragen nach.
Inzwischen habe die Vierte Animus 108 Bäume entlang der Straßen, Wege und entlang des Randbereichs nachgepflanzt, wurde den Gemeindevertretern mitgeteilt. Aus Bäumen mit bis zu vier Metern Umfang wurden jetzt neue Bäume mit 25 Zentimeter Umfang. Aber es sind Bäume. Die Natur wird das wieder hin bekommen. Man muss nur bereit sein in Jahrzehnten und länger zu denken.
Im November 2019 wurde unsere dritte Anfrage beantwortet:
Dabei kam heraus, dass der ohne jede Genehmigung handelnde Baumfäller eines geschützten großen Baumes jetzt für 1.610€ einen Ersatzbaum auf seinem Grundstück nach Abschluss der Baumaßnahmen pflanzen wird. „Freiwillig“? Durch Nichtstun der zuständigen Behörden sind Klagefristen verstrichen und die Verjährung im Februar 2019 eingetreten. Genau das hatten wir befürchtet und rechtzeitig vorher öffentlich nachgefragt.
Die von den Grünen mit Fakten unterlegte öffentliche Diskussion war aber intensiv genug, um ein Umdenken zu ermöglichen. Und vor allem: Es gibt keine Zahlung „aus der Portokasse“, sondern einen richtig großen Ersatzbaum für 1.610 €, also kein Bäumchen.
Aber das Blaue vom Himmel geht weiter.
Ohne funktionierenden Lärmschutzwall gäbe es das Baugebiet nicht. Dazu gehören Grünpflanzen. Die sind alle vertrocknet, weil die Pflanzen nicht im Boden sondern auf halber Höhe des trockenen Walls eingepflanzt waren. Ein Schlauch zur Bewässerung war da aber das Wasser fehlte. Auch danach hatten wir gefragt. Und als Antwort bekommen, dass die Vierte Animus ihrer vertraglichen Verpflichtung auf dauerhafte Pflege und Begrünung des Lärmschutzwalls jetzt nachkommt und einen Auftrag an eine Fachfirma vergeben habe.
Jetzt hat im November 2019 eine Hausmeisterfirma aus Mainz neue Pflanzen in den Boden vor dem Wall gesetzt. Da ist zwar viel Schotter und wenig Erde. Aber die Bewässerungsschläuche sind da und liegen an der richtigen Stelle zumindest auf dem südlichen Rand des Lärmschutzwalls. Einen Tank-Container oder einen Anschluss an die Wasserleitung haben wir allerdings nicht entdeckt. 2020 werden wir sehen ob der Efeu stark genug ist, die lange unbegrünte Anlage wieder zu beleben. Und ob der Investor das Unterhaltsgeld, das alle Anwohner seit Jahren monatlich bezahlen müssen, auch wirklich für den Umweltschutz nutzt. Sie sollten das prüfen.
Märchen enden manchmal schlimm, aber immer mit einem guten Ausblick. Das wünschen wir uns für das Baugebiet Erlehe. Und bleiben dran.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann
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