Seit vielen Jahren wird dieser gemeinsame Plan erstellt. Der neue gilt bis 2024. Niemand hat geglaubt, dass endlich der gordische Knoten zerschlagen wird, der es so schwer macht, sich im Umfeld von Darmstadt zu bewegen. Aber dass jetzt „Alles zurück auf null“ geht, stimmt auch nicht. Die Planer der DADINA haben aus dem erneuten Scheitern aller schienengebundenen Anbindungen von Darmstadt das Beste gemacht. 9 Millionen werden vor allem in den Straßenbahnausbau gesteckt. Die Busverbindungen (Linie MO und NH) nach Ober-Ramstadt und Reinheim sollen verstärkt werden. Das nützt Roßdorf sofort Die zweitbeste Idee des Sammelbuskonzeptes ist auch noch in der Prüfung.
Ziemlich unbemerkt sind aber viel entscheidendere Weichen gestellt worden. Die Umstellung auf alternative Antriebskonzepte der Busse ist aus der Planung in der Realität angekommen.
Das Titelbild zeigt Vertreter des Unternehmens Winzenhöler, die Grünen Christel Fleischmann (Landkreis) und Barbara Akdeniz (Darmstadt)
Am 4.Mai stellte die Firma Winzenhöler aus Groß-Zimmern vor, wie sie ihre bis zu 10 neu angeschafften Busse mit dem Antriebsmittel Wasserstoff einsetzt. Zwei Linien hier im Kreis laufen schon so! Einziges Problem ist die noch fehlende Tankstelle in der Nähe. Aber wer den Unternehmer Winzenhöler kennt weiß: das dauert nicht mehr lange.
Auch die Verkehrsbetriebe in Groß Gerau setzen auf Wasserstoff. Lange Strecken, viel Umland: Bis zu 90 Busse sollen bis 2025 eine Systemumstellung bringen.
Die Stadt Darmstadt mit eher kurzen Wegen setzt auf Batteriebusse. 84 davon sind bestellt, bis 2025 soll es keinen Diesel-Bus mehr geben.
Mehr Infos:
https://www.dadina.de/dadina-aktuell/pressemeldungen/newsdetails-aktuelle-meldungen/3-mobilitaetsforum-der-dadina-alternative-antriebe-fuer-busse/
Und jetzt zum Thema Schienenverkehr:
Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen. Diesen völlig falschen Rat befolgen die Verkehrsplaner im Raum Darmstadt Dieburg zum Glück nicht.
Der DADINA-Verbandsversammlung lagen mehrere Gutachten zu diesem Thema vor.
Zwei Luftschlösser sind dabei gescheitert. Das eine war ein Parkhaus am Ende der B 26 mit Strßenbahnanbindung nach Darmstadt. Schwierige Linienführung, sehr teuer, nicht zuschussfähig.
Das zweite war die EISENBAHN-Verbindung in den Ostkreis. Weitgehend einspurig, nicht leistungsfähig, teuer.
Die dritte Vision ist zwar auch gescheitert, aber nicht wegen der damit unglaublich verbesserungsfähigen Anbindung des Ostkreises mit Schnittstellen vom tiefsten Odenwald bis nach Frankfurt und Mannheim. Sondern wegen des NKU-Faktors, den das Bundesverkehrsministerium verantwortet.
Alle Verantwortlichen in Kreis, Stadt und auch in Roßdorf sagen inzwischen: Diese Lösung geben wir langfristig nicht auf. Das allein ist schon eine gute Botschaft.
Was ist denn dieser NKU-Faktor? Wie gerechnet wird, findet sich in diesem Gutachten
https://www.dadina.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/2019/Gremien/VV_Unterlagen/Anlage_1_zu_TOP_4.pdf
Es bezieht sich zwar auf die Machbarkeit der Reaktivierung Bahnlinie Darmstadt-Groß-Zimmern Aber auf Seite 53 und 54 ist der Rechenweg aufgelistet. Er gilt bundeseinheitlich. Mit dieser Vorgabe des Bundesverkehrsministeriums sind alle Schienenverbindungideen also auch Straßenbahnen in den Ostkreis Utopie. Wer Formular 14 der Vorlage ausfüllt, erhält als Antwort immer:
Es gibt keinen Cent um eine überlastete, umweltschädliche aber gerade noch funktionierende Erschließung einer Region durch eine bessere und umweltfreundlichere und beinah grenzenlos ausbaufähige Zukunftslösung zu ersetzen. Hier heißt es nur: Auto, Auto. Die Kids haben Recht. Ihre Zukunft wird verbaut.
Es ist höchste Zeit den Rechenweg der Bundesregierung zu ändern. Das ist eine Kernforderung der Grünen.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann 1.7.2019
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