Zum wiederholten Mal in kurzer Folge wird jetzt eine Planung für eine neue Einrichtung zur Kinderbetreuung vorgelegt. Das ist im Prinzip positiv, und wir haben allen Maßnahmen zugestimmt. Aber ein längerfristiges Konzept können wir nicht erkennen.
Deshalb hätten wir es für sinnvoll angesehen, 20.000€ für eine unterstützende externe Planung in den Haushalt zu stellen.
Das hat die Bürgermeisterin im Haupt- und- Finanzausschuss (HFA) dankend abgelehnt. Das kriegt die Verwaltung in Zusammenarbeit mit dem Kreis auch selbst hin, war ihr Statement. Wenn das so ist, brauchen wir das auch nicht zu beantragen, meinen wir.
Zur Erinnerung:
In Gundernhausen wurde die U3-Krippe Pirateninsel mit 2 Gruppen gebaut
Die Ü3-Waldgruppe in Gundernhausen ist nur eine Gruppe mit eigenem Rückzugsraum, allerdings in den Gemeindekindergarten integriert.
Der Sportkindergarten in Roßdorf am Sportzentrum ist mit zwei Ü3-Gruppen als neue Einrichtungen geplant, und wird wohl 2019 realisiert.
Allen diesen Einrichtungen haben wir zugestimmt.
Völlig unvorhergesehen schlug die Bürgermeisterin als Standort für eine dringend benötigte weitere Kinderbetreuungseinrichtung den „Volleyballplatz“ am Schwimmbad vor. Diese 2 bis 3 Tausend Quadratmeter große Fläche ist tatsächlich für eine öffentliche Einrichtung gut geeignet. Sie steht jetzt im Haushalt unter dem Titel Kinderbetreuungseinrichtung Riedsbachaue. Vorgesehen sind zwei Ü3 und eine U3-Gruppe. Nur: Warum war das bisher nie Teil der öffentlichen Planung?
Und sie überraschte alle, als sie im HFA erklärte: im neuen Baugebiet B 38 gäbe es noch eine Fläche, die als Kinderbetreuungseinrichtung vorgesehen werden kann.

Die Grünen denken nicht so kurzfristig. Ehrenbeigeordnete Christa Kaufmann erinnerte sich sofort daran dass die U-3 Einrichtung „Pirateninsel“ in Gundernhausen von vornherein zum Aufstocken vorbereitet war. Sie schlug vor, genau dies mit erster Priorität zu prüfen.
Nicht alternativ sondern als erstes schnell machbar und ergänzend. Die Grünen fragten also nach.
Die ehrliche Antwort der Gemeinde ist sehr anständig: das haben sie vergessen. Oder nicht auf dem Schirm gehabt. Und: Sie planen jetzt alles neu.
Fehler zugeben, akzeptieren und neu denken: solche Politik wünschen wir uns öfter.
Wir freuen uns, dass dies jetzt ergebnisoffen geprüft wird
Die von den Grünen wieder in die Planung gebrachte Pirateninsel ist eine sehr gute Lösung die viele Fliegen mit einer Klappe schlägt: U3 und Ü3-Kinder in einer Einrichtung. Träger schon geklärt (AWO), denn in einem Gebäude kann es nur einen Träger geben. Genügend Platz rundherum für die Kinder inklusive Spielplatz direkt nebenan. Keine Ausschreibung für den Erweiterungsbau nötig, anders als in der Riedsbachaue. Dort wäre eine Ausschreibung kaum vermeidbar. Schnelle Lösung noch in 2018 leicht realisierbar, sehr wichtig, weil der Bedarf sehr groß ist. Riedsbachaue als sicher notwendige Reservefläche wird längerfristig nutzbar werden. Auch diese Einrichtung könnte in Modulbauweis errichtet werden, um auf neue Bedarfe kurzfristig und flexibel antworten zu können. Der verfügbare Platz ist dort mit 2 bis 3 Tausend Quadratmetern sehr hoch.
Wir haben darauf hingewiesen, dass insbesondere der gesellschaftliche Bedarf nach mehr U-3-Betreuung deutlich erkennbar ist. Aus der Präsentation der Bürgermeisterin war erkennbar, dass die Plätze nicht reichen, wenn statt bisher 30% „nur“ 50% der berechtigten Eltern dieses gesetzlich verbriefte Recht wahrnehmen. Aus der gleichen Präsentation war erkennbar, dass es auch mehr als 50% werden könnten. Und die Bürgermeisterin erwartet persönlich noch weit höhere Betreuungsquoten für die ein bis dreijährigen, Wir auch.
Mit einer wichtigen Einschränkung: Die Grünen wissen natürlich, dass dies unter Beachtung des Kindeswohls zu erfolgen hat. Das wichtigste ist die unverändert hohe Aufgabe der Eltern als Hauptbezugspersonen für die Entwicklung und seelische Bindung ihrer Kinder, für die sie verantwortlich sind und die ihnen niemand abnehmen kann.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann
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