Am vergangenen Freitag fand die letzte Parlamentssitzung für dieses Jahr in Roßdorf statt. Als wichtigste Punkte standen die Verabschiedung der Gebührensatzung zur Kinderbetreuung sowie der Haushaltsentwurf 2017 auf der Tagesordnung. Da die Kommunalaufsicht zwingend einen ausgeglichenen Haushalt vorschreibt, darf kein Defizit gemacht werden. Zusätzlich muss auf die Ausgabenbremse getreten werden – insgesamt keine leichte Aufgabe.
Die zuvor kalkulierten Einnahmeerwartungen der Gemeindeverwaltung wurden Anfang Dezember deutlich nach unten korrigiert. Die zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen werden um ca. 640.000,- EUR geringer ausfallen als zuvor berechnet, so die offizielle Begründung. Die Zahlen mit denen die Fraktionen die letzten Wochen intensiv gearbeitet haben waren somit hinfällig, viele Vorschläge zur Planung und Konsolidierung nicht mehr gültig.
Dass bei solchen Erkenntnissen sofort entsprechende Konsolidierungsmaßnahmen ergriffen werden müssen ist selbstverständlich. Nicht selbstverständlich – eher verwunderlich – ist die Tatsache, dass es innerhalb weniger Tage möglich war, die Fehlsumme im bestehenden Haushalt auszugleichen, obwohl dieser angeblich bereits durch unzählige Knetrunden gegangen ist.
Wir sehen hier nach wie vor eine gewissen Spielraum und hätten uns gewünscht, nicht auch noch die Eltern zusätzlich mit erhöhten Betreuungsgebühren zu belasten. Der von den Grünen hierzu gestellte Antrag zur Reduzierung der Kinderbetreuungsgebühren wurde von SPD und CDU erwartungsgemäß (leider) abgelehnt. An unserer Position ändert dies nichts: Wir finden es falsch, den Elternanteil der Betreuungsgebühren jährlich zu erhöhen.
Laut Planung umfasst das Haushaltsvolumen von Roßdorf/Gundernhausen für 2017 nun ca. 26 Millionen Euro und soll einen geringfügigen Überschuss ausweisen. Durch die in unseren Augen unverhältnismäßige Erhöhung der Grundsteuern (A und B), der Gewerbesteuer sowie der Kinderbetreuungsgebühren und verschiedener Einsparmaßnahmen soll das Defizit abgefangen werden. Investitionen stehen in Höhe von ca. 4 Millionen an, u.a. für den Anbau des Regenbogen-Kindergartens und die Erweiterung der Kläranlage.
Aus den vorher genannten Gründen haben die Grünen den Haushaltsentwurf für 2017 abgelehnt. Davon unbeeindruckt hat sich die Koalition aus SPD und CDU für den Kurs der Bürgermeisterin ausgesprochen und die vorliegende Planung verabschiedet.
Ihre Meinung interessiert uns!
Wenn Sie nicht an unseren Veranstaltungen teilnehmen können oder über ein bestimmtes Thema diskutieren möchten, schreiben Sie uns doch einfach eine E-Mail an
Für die Grüne Fraktion: Stefan Eichelhardt
[qrcode]

Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Ab 2026: Pflicht zur Biotonne – was sich für Roßdorf ändert
Die Biotonne bleibt, bringt aber ab 2026 keine Ermäßigung mehr. Die Eigenkompostierung ist natürlich weiter möglich. Bisher konnten Haushalte in Roßdorf wie auch im gesamten Landkreis Darmstadt-Dieburg wählen: Wer seinen…
Weiterlesen »
Machen Sie mit: Bürgerbefragung zur Lebenszufriedenheit in Roßdorf/Gundernhausen
Der QR-Code führt zur Befragung. Alternativ können Sie diesen Link verwenden: https://www.empirio.de/s/WT1L1y1yGm Wir Grüne in Roßdorf/Gundernhausen möchten wissen, was unsere Bürgerinnen und Bürger bewegt! Wie zufrieden sind Sie mit dem…
Weiterlesen »
Windkraft in Roßdorf – viele Antworten, aber keine Umsetzung?
Der als Akteneinsichtausschuss bestimmte Ausschuss der Gemeindevertretung (UKBV) hat getagt, Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich zu Recht, dass in der Gemeindevertretung nicht gestritten, sondern gemeinsam nach Lösungen gesucht wird. Auch…
Weiterlesen »