Oft ärgern sich Menschen über Gefährdungen, wenn sie einfach unnötig sind. Und gar nicht selten findet man eine spontane Lösung, wenn man die richtige Stelle erreicht.
In diesem Fall geht es um das „Hochhaus“ an der Ecke von Ringstraße und Wilhelm-Leuschner-Straße. Die Anwohner wunderten sich, warum ein Bauzaun den Gehweg in der Leuschnerstraße unpassierbar machte, obwohl auf dem Baugrundstück der Kran – für den der Bauzaun auch nötig und genehmigt war – längst abgebaut war. Wochenlang passierte nichts, bis jemand auf die Idee kam, mich als Grünen Gemeindevertreter anzusprechen.
Zum Glück hängt an jeder Baustelle ein „Bauschild“, auf dem auch der Bauleiter genannt wird, der die Verantwortung für alle Abläufe auf einer Baustelle hat. In diesem Fall ein Architektenbüro aus Darmstadt.
Dann war es einfach. Ich rief dort an, stellte mich als Parlamentarier vor und fragte nach dem aktuellen Sinn der Gehwegsperrung. Die spontane Antwort des Bauleiters war: „Ach ja, aber warum steht der Bauzaun da denn noch? Der wird doch im Moment gar nicht gebraucht! Hab ich gar nicht gemerkt, weil ich immer von der Ringstraße zur Baustelle fahre. Ich war gerade heute Morgen wieder da.“
Mein Angebot, mit „Vier Mann“ den Gehweg wieder frei zu räumen, bis der Bauzaun wieder gebraucht wird, lehnte er natürlich ab. „Das machen wir selbst, und zwar schnell, und das dauert ja auch nur eine Viertelstunde“. Und am nächsten Morgen war der Bauzaun wieder auf der Grundstücksgrenze. Schön wäre es, wenn man als Gemeindevertreter Probleme immer so schnell lösen könnte.
Also erst mal weg, bis er wirklich wieder gebraucht wird.

In meiner langen Berufserfahrung habe ich gelernt, dass bei berechtigten Beschwerden der „kleine Dienstweg“ immer dann erfolgreich ist, wenn man selbst bereit ist, ihn aktiv zu nutzen, und wenn auf der anderen Seite jemand ist, der für freundliche Argumente offen ist. Das ist beinahe immer der Fall.
Kleine Schlussbemerkung:
Die Leute haben sich zu Recht beschwert. An der Stelle, an der der Bauzaun den Gehweg blockierte, ist es gefährlich für Fußgänger. Am Ortsausgang wird meist mehr als Tempo 50 gefahren, Eine gefahrlose Querung der Leuschnerstraße, um z.B. die Altglascontainer zu erreichen ist nicht möglich.
Deshalb muss eine Einschränkung auch nur so kurz stattfinden, wie tatsächlich nötig. Danke an den Architekten und Bauleiter, der meine Argumente sofort akzeptierte.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann
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