So viel Energie steckt in Roßdorf
Reges Interesse fand die Grüne Veranstaltung im Sonnensaal zu erneuerbaren Energien. Gut 60 Gäste interessierten
sich für das Thema. Die Roßdörfer Referenten Wolfgang Jacob, Andreas Seeberg und Michael
Dörr lieferten Expertenwissen zu Windkraft, privater Nutzung von Photovoltaik und Biogaserzeugung. Auch
unter den Gästen waren zahlreiche Fachleute. Ein lebhafter Meinungsaustausch lieferte interessante Aspekte
Die Grünen konzentrierten sich bei der Veranstaltung auf Möglichkeiten der regenerativen Stromproduktion.
Zu Windkraft auf dem Roßberg referierte Wolfgang Jacob. Obwohl ein Gutachten von 2001 zwei Windkraftanlagen
auf dem Roßberg befürwortete und obwohl der Strom jetzt leiser und effizienter produziert wird als
noch vor einigen Jahren, liegt dieses Vorhaben auf Eis. Eine neue Bewertung könnte wieder Schwung in die
Windkraft bringen, die Chancen stünden gut.
Photovoltaik auf dem eigenen Dach kann bis zu 30% des privaten Verbrauchs decken. Hier hat die technische
Entwicklung neue effizientere Technologien hervorgebracht. Erfreulich sind auch die signifikant gesunkenen
Kosten. Eine Investition rechnet sich ungefähr nach 10 Jahren dank der – inzwischen allerdings geminderten
– Vergütung für die Einspeisung ins Stromnetz. Zum Vergleich führte Andreas Seeberg ein Sparguthaben
an, das 4% Zinsen bringt.
In eine Energiefabrik hat Michael Dörr seinen Bauernhof verwandelt. Effizienter kann man wohl kaum die
Synergie von Rinderhaltung und Energiegewinnung nutzen. Der Mist von ca. 450 Kühen, Grünschnitt und
Maissilage für die Biogasanlage liefern zusammen mit der Photovoltaikanlage und dem Blockheizkraftwerk
ein Potenzial von 1.720.000kw pro Jahr, ausreichend für die Versorgung von 490 Haushalten. Positiver Nebeneffekt
der Biogasanlage ist die Vermeidung von unangenehmen Gerüchen und die CO2 neutrale
Verbrennung des Güllemists.
Einen Blick über den dörflichen Horizont gewährte Herr Unger von der Gemeindeverwaltung Riedstadt. Im
Eigenbetrieb verpachtet die Gemeinde Dächer mit Photovoltaikanlagen. In der Verwaltung ist es mittels
neuer Technologien gelungen 10% des Energiebedarfs einzusparen. Neubaugebiete sollen zukünftig durch
Blockheizkraftwerke mit Energie versorgt werden. Tiefengeothermie für Strom und Wärme heißt das große
Zukunftsprojekt in der Gemeinde.
Bleibt die Frage für Roßdorf – wann werden endlich alle Möglichkeiten geprüft und genutzt? Und welche Innovationen
stehen ins Haus, wie zum Beispiel intelligente Netze für die bedarfsgemäße Stromzufuhr.
Thomas Rehan moderierte mit seinem Expertenwissen souverän die rege Diskussion. Das Bedürfnis sich
über eigene Erfahrungen auszutauschen, der Wunsch nach Fortschritt auf dem regenerativen Sektor und
die Absage an die Atomkraft waren offensichtlich.
Für die Roßdörfer Grünen steht fest, dass neue Projekte in Angriff genommen werden müssen. Kurzfristig
werden die Einrichtung einer kommunalen Energieberatung und die Erstellung eines Solarkatasters angestrebt.
Zu den Themen Energie- und Wärmeerzeugung gibt es noch weiteren Informationsbedarf und genügend
Diskussions-themen.
Beate Fischer
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