Roßdorf steigt auf 100% Ökostrom um
Seit September 2001 bezog die Gemeinde Roßdorf Strom vom Anbieter Natur-Pur. Er stammte zu 51% aus Wasserkraft und zu 49% aus einem Gaskraftwerk, das nach dm Prinzip der Kraft-Wärmekopplung arbeitet und deshalb besonders effizient und umweltfreundlich ist. 180 Tonnen CO2 wurden im Jahr weniger freigesetzt als vorher.
Seit Juli 2007 bezieht Roßdorf nun 100% Ökostrom vom Anbieter Entega, der neben der Wasserkraft aus Biogas, Windenergie und Solarstrom gewonnen wird.
Nebenbei ist das auch noch billiger als der bisherige Vertrag, und CO2 wird noch mal kräftig eingespart.
Vor allem aber ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Im „normalen“ Energiemix, den die meisten Verbraucher nutzen, sind gerade mal 12% Ökoanteil neben 30% Atomstrom. Da war Roßdorf schon deutlich besser. 2001 hatten wir GRÜNE schon einmal –leider erfolglos- beantragt, auf 100% erneuerbare Energien umzusteigen. Jetzt ist dieses Ziel erreicht.
Strom von der Zahlwaldhalle jetzt in Roßdorfs Steckdosen
Wäre das Bild hier farbig, würde man einen breiten blauen Streifen auf dem Dach der Zahlwaldhalle sehen. Dort ist die größte der drei Solaranlagen installiert, die auf Gemeindedächern arbeiten. Immerhin 220 qm ist sie groß, und erzeugt 30 KW (Die anderen Pilotanlagen auf dem Rathaus und der „Villa Kunterbunt“ sind 10 und 14 qm groß und erzeugen 1 bzw. 2,1 KW). Wir GRÜNE waren aktiv an der Verwirklichung dieses Projekts beteiligt. Endlich ist Roßdorf auch zum Abnehmer der eignen Energie geworden.
Erneuerbare Energie sorgt für Arbeitsplätze und nutzt dem Klima
Wer sich auf Roßdorfs Dächern umsieht, dem blitzen erstaunlich viele dunkelblaue Glasplatten vorrangig auf Süddächern entgegen. Die Stromerzeugung aus dem Sonnenlicht hat in Roßdorf und Gundernhausen Einzug gehalten, seitdem diese Energienutzung massiv gefördert wird. Das hat eine Menge Arbeitsplätze in den Handwerksbetrieben gesichert, die die Anlagen montiert haben.
Größter Zugewinn: Windenergie
Die Nutzung der Windenergie hat zu einem Boom bei den Herstellern und Betreibern von Windanlagen geführt. Ein Rossdörfer CDU-Abgeordneter hatte 2001 das unvergessliche Wort geprägt, dass man „vom Schlagschatten der Rotoren meschugge wird“. Und deshalb gemeinsam mit der SPD den Bau von Windanlagen in Roßdorf abgelehnt.
Trost für die Rossdörfer: man kann den Strom aus regenerativen Quellen auch kaufen und so Arbeit und Umwelt fördern. 19.000 Windkraftanlagen erzeugen inzwischen 20.600 Megawatt Strom, das ersetzt mehr als vier Atomkraftwerke und spart 32 Millionen Tonnen CO-2.
100 Millionen Tonnen weniger CO-2 aktuell in 2007 durch erneuerbare Energien
Das dritte Standbein für arbeitsplatzschaffende Erneuerbare-Energie-Anlagen sind Biogasanlagen, die aus Gülle und Mist Biogas erzeugen, das im Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt wird. Solche Anlagen eröffnen auch der Landwirtschaft neue Perspektiven.
Nachhaltigkeit schafft Arbeitsplätze- wenn man nur will
Wir orientieren uns am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Dafür gibt es ein riesiges Potential an ökologischen und arbeitsplatzschaffenden Effizienzsteigerungsmöglichkeiten. Die Politik muss sie nur nutzen. Roßdorf ist einen kleinen aber wichtigen Schritt in diese Richtung gegangen.
Klimaschutz kann man übrigens auch wählen. Seit mehr als 25 Jahren aktiv in Sachen Umweltschutz: Die Grünen
Frieder Kaufmann
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