Erneuerbare Energien ausbauen- Bürokratie Abbauen-Naturschutz stärken

Das Titelbild zeigt einen Rotmilan, die in Roßdorf heimisch sind. Trotz Windrädern. „Unsere“ Roßdörfer Rotmilane kreisen wie jedes Jahr unbeirrt auf den Feldern vor den Windrädern herum. Jetzt sind es zwei, im Herbst werden es fünf sein, und dann sind sie im Winterurlaub in Spanien. Wie jedes Jahr.

Das Roßdörfer Parlament hat am 24.3.2023 bei nur zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung  einen wegweisenden Beschluss gefasst: Ganz hinten im Roßdörfer Wald kurz vor der Gemarkungsgrenze nach Darmstadt will es den Weg für den Bau von zwei weiteren großen Windräder frei machen. Dazu bedarf es eines „Zielabweichungsverfahrens“. Damit das die Gemeinde nichts kostet, sondern nur Geld in die Gemeindekasse spült, soll „unverzüglich“ ein Interessent gefunden werden, der das kostenlos für die Gemeinde abwickelt. Nennt sich „Interessensbekundungsverfahren“.

In der Parlamentssitzung am 7.7.23 werden wir alle erfahren, wie weit die Gemeinde  bei der Umsetzung dieses dann über drei Monate alten Beschlusses ist.

Das Land Hessen als Genehmigungsbehörde auch für diese Windräder beschleunigt gerade die Abläufe drastisch.

Fangen wir ganz unten an. Wer Windräder bauen will braucht dazu Wege. Die werden in Hessen baugenehmigungsfrei sein. Das senkt nur die Bürokratie, aber nicht den Naturschutz, denn sie müssen nach der Bauzeit natürlich zurück gebaut werden.

Windräder müssen genehmigt werden. Dazu wurden die Genehmigungsbehörden zusammengefasst (in Darmstadt) die mit 30% mehr Personal Anträge schneller abarbeiten kann.

Windräder werden oft beklagt. Dazu wurde eine zweite Kammer am Oberverwaltungsgericht in Kassel geschaffen, die Klagen mit mehr Personal schnell und gründlich genau nach Gesetz aber schneller als bisher bearbeiten kann.

Windräder können bei schlechter Planung geschützte Tierarten gefährden. Deshalb wurde ein Artenhilfsprogramm für Schwarzstorch, Rotmilan und Abendsegler und andere aufgelegt.

Die besten  Nachrichten zum Schluss:

Die Bearbeitungszeit von Anträgen (nach Vorlage aller Unterlagen) ist inzwischen auf 15 Monate gesunken. „Das muss noch schneller gehen“ sagte der Minister.

In diesem Jahr wurden bereits 12 Anlagen in Betrieb genommen. Weitere 59 sind genehmigt, ohne dass dagegen geklagt wurde. Weitere 64 sind genehmigt, aber die Klagen noch nicht entschieden. Weitere 302 Anlagen sind im Genehmigungsverfahren.

„Der Knoten ist gelöst. Die Energiewende nimmt Fahrt auf“ sagten die GRÜNEN Minister Tarek Al Wazir und Priska Hinz.

Und würden alle genehmigten Anlagen „unverzüglich“ gebaut werden, könnte eine Großstadt wie Wiesbaden allein daraus ihren Strom beziehen.

 Roßdorf befindet sich also auf dem Weg zur Energiewende in bester Gesellschaft.

In Hessen wird heute schon 50% des Stroms aus Erneuerbaren Energien gewonnen, der größte Teil ist Windenergie.

Das „Glas Wasser“ ist also halbleer, oder halbvoll. Sagen wir einfach: da bleibt noch viel zu tun.

Für die GRÜNEN: Frieder Kaufmann mit der Redaktion

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