Integrative Kinderbetreuung: nicht Theorie sondern gelebte Praxis. Ein Segen für die Gemeinde

Zum Titelbild: Mit großer Freude haben mehrere GRÜNE aus der Gemeinde Roßdorf an der Eröffnungsveranstaltung des „G-Artenreich“  teilgenommen.  Das Bild zeigt, wie spielerisch schwierige Themen ganz zwanglos angegangen werden können. Die Eltern haben das Bild frei gegeben.

Auf dem Gelände des Behindertenzentrums Roßdorf (BHZ) ist am 4,2,2023 die integrative Kindertagesstätte „G-Artenvielfalt“ in Betrieb gegangen.

Die Gemeinde Roßdorf hatte am 13.11.2020 mit dem Trägerverein einen Trägervertrag abgeschlossen. Damit übernimmt die Gemeinde einen Teil der Kosten des Betriebs.

Die Gemeindevertretung war einstimmig dafür.

Hier die Fakten aus dem damaligen Antrag des Gemeindevorstands:

In jeder der drei Gruppen sind Plätze für 5 Kinder mit Förderungsbedarf und 10 für Kinder ohne besonderen Förderungsbedarf.

In der Vergangenheit hatte die Gemeinde Roßdorf im „Kindernest“ Dieburg zwei Plätze für sehr förderungsbedürftige Kinder belegen können.

Dieburg nimmt aber nur noch Dieburger Kinder auf. Auch bei der Lebenshilfe in Darmstadt ist keine Belegung mehr möglich. Betroffen sind alle Kreiskommunen.

Durch das Engagement des BHZ und der Gemeinde können jetzt auch wieder Kinder mit Förderungsbedarf aus dem ganzen Ostkreis betreut und gefördert werden.

Der damalige Gemeindevertreter Lars Kim Bischoff (GRÜNE) sagte dazu: „Ich habe selbst im „Kindernest“ gearbeitet. Die neue Einrichtung hier ist ein Segen für die Gemeinde.“

Es lohnt sich, einen Blick in das pädagogische Konzept zu werfen, das damals auf 5 Seiten den Gemeindevertretern vorgelegt wurde. Hier ein paar sehr subjektiv ausgewählte Punkte.

Die Kindertagesstätte „arbeitet nach dem Konzept der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, das den globalen – ökologischen, ökonomischen nach sozialen – Herausforderungen unserer vernetzten Welt begegnet.  Dadurch sollen die Kinder dazu befähigt werden, ihr Leben zu genießen, es verantwortlich zu gestalten, selbständig und kompetent zu denken und zu handeln, sowie angemessen mit Veränderungen umgehen zu können.“

„Inklusion erhält in dem Kindergarten keinen exklusiven Stellenwert. Sie wird vielmehr ohne besondere Betonung als alltägliche, selbstverständliche Aufgabe für alle Beteiligten (Kinder, Eltern, Mitarbeiter etc) vermittelt. Mit anderen Worten: sie wird nicht theoretisch diskutiert sondern durch alltägliche Handlungen von allen gelebt. Anspruch der Kindertagesstätte ist es, unabhängig von der Art, Umfang oder der Intensität einer Behinderung jedem Kind mit Behinderung die Möglichkeit der Aufnahme in den Kindergarten zu ermöglichen.“

Ein wichtiger Baustein ist die Pädagogische Arbeit mit Tieren. Ein Teil davon ist das, was vom Verein „Soziale Intelligenz“ genannt wird..

„Tiere sind soziale Wesen. Um in Kontakt mit ihnen treten zu können, müssen soziale Regeln eingehalten werden. Das Kind lernt in der Interakuion mit dem Tier Rücksichtnahme genauso wie Selbstbehauptung. Es lernt sich zurück zu nehmen und seine Bedürfnisse zu äußern.“

„Durch den Schwerpunkt Natur – zu allen Jahreszeiten- konkret den Umgang mit Tieren, das Aufhalten im Freien, der Umgang mit Pflanzen, Wasser und Bäumen wird den Kindern eine wertschätzende Haltung gegenüber der Natur vermittelt. Das Leben in und mit der Natur stärkt das Selbstbewußtsein, fördert das Wahrnehmungsvermögen, die Fein- und Grobmotorik ebenso wie alle anderen Sinne.“

Wir GRÜNE wünschen der neuen Kindertagesstätte und allen damit verbundenen Personen viel Glück und Erfolg.

Wir freuen uns, dass das BHZ wieder einmal so viel Mut hat, auch schwierige Themen anzupacken, bei  denen der soziale Zusammenhalt unglaublich gewinnt.

Für die GRÜNEN: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam

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