Das Titelbild zeigt eine Stelle die jeder kennt, der mit dem Fahrrad oder Auto aus Roßdorf kommt oder dort hin will: „Am Tannenbaum“ heißt die Roßdörfer Gemarkung. Radfahrende aus beiden Richtungen haben Vorfahrt: wenn sie sich trauen
2022 gab es unmittelbar hinter der Gemarkungsgrenze von Roßdorf „am Tannenbaum“ auf der B38 einen sehr schweren Unfall beim Abbiegen Richtung Roßdorf. Diese unübersichtliche Stelle wird von vielen Menschen genutzt, die aus Richtung Ober-Ramstadt nach Roßdorf fahren. Und von vielen Radfahrenden, die sogar Vorfahrt haben. 2019 gab es dort 11 Unfälle, zum Glück eher glimpflich. Jetzt war es ein beinah tödlicher.
Die Roßdörfer GRÜNEN unterstützten eine Petition, die einen Kreisel oder eine Ampel vorschlägt.
Erst nachdem es am 24.11.22 an der Kreuzung mit der K129 bei Georgenhausen wieder ein Unfall mit mehreren Verletzten gab, bewegte sich die Verkehrsbehörde. Sie entschied: Eine Ampel kommt bis Ende 2023
Beim Zusammenstoß wurden alle drei Personen leicht verletzt und vorsorglich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die Einmündung B38/K129 musste für die Unfallaufnahme und das Abschleppen beider Fahrzeuge kurzzeitig gesperrt werden. Es war nicht der erste Unfall an dieser Stelle: Auch in 2022 gab es dort wieder vier Unfälle, Anfang des Jahres einen sehr schweren mit zwei Schwerverletzten, der Auslöser für eine Unterschriftensammlung war, um die Stelle zu entschärfen.
Nun liegt das Ergebnis einer Untersuchung vor. Ihr vorrangiges Untersuchungsziel: die Wartezeiten des Autoverkehrs ermitteln.
So gut die Entscheidung für die Ampel ist, so zynisch ist die Begründung, die sich aus dem Verkehrsrecht ergibt das seit 70 Jahren an erster Stelle die Autofahrersicht berücksichtigt.
Grund für den Bau der Ampel sind nicht an erster Stelle die Unfälle, sondern die langen Wartezeiten für Autofahrer von der K129 auf die B38 in Richtung Roßdorf die einen flüssigen Verkehrsablauf behindern. Akribisch wurde gemessen, wie lange ein Autofahrer warten muss, wenn er sich in Richtung Roßdorf oder Reinheim einfädelt. Dass es dann oft kracht, und vor allem Radfahrende übersehen werden, war nicht das erste Entscheidungskriterium. Sondern die Wartezeiten.
Wir können es kaum glauben, aber für das geltende Verkehrsrecht ist der flüssige Autoverkehr immer noch erste Priorität.
Wenn nun alles glatt läuft soll die Ampel im nächsten Jahr auch schon fertig sein. Als Zwischenlösung wurde von den Bürger:innen ein Rückschnitt der Bäume und Büsche vorgeschlagen, die die Sicht Richtung Roßdorf behindern. Ein Rückschnitt wäre noch bis Ende Februar 2023 möglich.
Für die GRÜNEN: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam
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