Leider hat die Gemeinde immer auf Erdgas gesetzt. Das wird jetzt richtig teuer und klimaschädlich ist es sowieso.

Erdgas ist „sauberer“ als Heizöl, aber auch klimaschädlich. Die GRÜNEN setzen sich für Alternativen ein, die den nachfolgenden Generationen nicht mehr schaden     

Die GRÜNEN wollen seit Jahren bei den Gemeindeobjekten weg vom fossilen Gas kommen. Unsere Anträge scheiterten an den Gemeindevertreter:innen, die sich für das vermeintlich billigere und unkomplizierte Erdgas entschieden. Natürlich konnte damals niemand wissen, dass Russland den Nachbarstaat Ukraine überfällt, dort einen Krieg gegen die Bevölkerung führt, und dem Westen das Gas abdreht.

.Aber fossiles Gas galt auch schon zum Zeitpunkt der Entscheidungen nicht als umwelt- und klimafreundlich.

In den letzten Jahren wurden in vielen Gebäuden der Gemeinde neue Gasheizungen installiert. Angefangen mit dem Bauhof, wo die vom Tobaccoland übernommene steinalte und überdimensionierte Ölheizung ersetzt wurde. Das Computer-Unternehmen direkt nebenan zeigte später, wie es besser geht: Es ließ eine Reihe von Tiefenbohrungen erstellen und arbeitet jetzt mit Geothermie.

Auch bei der Sanierung der Rehberghalle 2009 wurde ausschließlich über Gasheizungen nachgedacht. Das Hauptaugenmerk lag auf der starken Förderung durch Bundes-und Landesmittel.

Zum Sportzentrum in Roßdorf und der Bürgerhaushalle in Gundernhausen gab es am 16.7.2015 Anträge der GRÜNEN, die regenerative Energie vorschlugen. Dabei sollte eine Heizung eingesetzt werden, die mit aus Holzabfällen herstellbaren Pellets arbeitet. Im Bürgerhaus Gundernhausen erreichten die GRÜNEN immerhin, dass die neue Heizung nicht ins Dachgeschoß gequält wurde, sondern in einem kleinen Container nebenan läuft. Das war nur halb so teuer. Aber am 9.2.2016 wurde aufgrund eines Änderungsantrags von SPD und CDU die „wirtschaftlichste Lösung“ beschlossen. Immerhin stand das Wort CO2 noch im Beschluss. Aber nach Beratungen mit den örtlichen Heizungsbauern wurden Gasheizungen eingebaut.

Niemand wird verlangen, dass diese aus heutiger Sicht klaren Fehlentscheidungen für die erst wenige Jahre alten Gasheizungen revidiert werden. Das wäre alles andere als nachhaltig. Aber:

Es stehen in den nächsten Jahren ganz sicher viele weitere Entscheidungen an, die möglichst klimafreundlich ausfallen sollten.

Als Hintergrundinfo:

Beim Verbrennen von „sauberem“ fossilen Erdgas entstehen 200 bis 240 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Beim Verbrennen des „dreckigen“ Heizöls sind es 300 bis 320 Gramm CO2. Beim Verbrennen von Pellets sind es 40 Gramm pro Kilowattstunde. Und heute gibt es Wärmepumpen, die mit Umweltenergie und Ökostrom arbeiten, und sich somit beim CO2-Wert der Null nähern.

Zu diesem Thema gibt es eine aktuelle Anfrage der GRÜNEN, die am 4.11.2022 im Parlament beantwortet werden wird. Hier ist sie:

„In der vergangenen Gemeindevertretungssitzung, am 23.09.2022, haben wir einen Antrag zum Thema Energieeinsparung, insbesondere hinsichtlich fossiler Energieträger, zurückgezogen, da uns versichert wurde, dass die Verwaltung bereits große Anstrengungen zur Umsetzung durchführt. Im Sinne der Transparenz und damit die Verwaltung diese Anstrengungen auch öffentlich machen kann, möchten wir um mehr Details bitten. Unser Fokus liegt auf Maßnahmen und Planungen in jüngster Zeit, auch diejenigen als Reaktion auf die aktuelle Situation.

  1. Welche konkreten Energiesparmaßnahmen wurden durch die Verwaltung bereits umgesetzt? Gibt es Planungen/ Schätzungen über die zu erwartenden finanziellen Einsparungen nach Abzug der Kosten?
  2. Welche Maßnahmen wurden geprüft, die nicht umgesetzt werden können? Aus welchen Gründen?
  3. Welche Maßnahmen sind noch nicht umgesetzt, aber bereits in Planung? Welche finanziellen Einsparungen (nach Abzug der Kosten) werden insgesamt erwartet/ geschätzt?
  4. Welche CO2-Einsparungen sind mit den durchgeführten und geplanten Maßnahmen verbunden?“

Auf die Antworten sind wir sehr gespannt.

Für die Grünen: Ulla Bernhard und Frieder Kaufmann mit Redaktionsteam

 

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