Solar power vector illustration. Alternative light energy outline concept. Renewable green electricity for car battery, industry 4.0 and street lamps. Roof panels for clean and sustainable solution.

Plan zur kommunalen Gebäudesanierung

Die Grünen wollen erreichen, dass die Gemeinde Roßdorf einen Plan erstellt, wie wir in den Gemeindegebäuden aus der Nutzung der fossilen Energieträger herauskommen.

Saerbeck, ein Dorf in Westfalen mit 7.000 Einwohnern, produziert 4-mal mehr Strom als im Ort gebraucht wird. Aber die Gemeinde will noch mehr: bis 2030 komplett klimaneutral wirtschaften.

Die niedersächsische Gemeinde Steyerberg (5.207 Einwohner) wird bereits heute zu fast 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien wie Biogas, Sonne, Wind und Wasser versorgt. Zukünftig soll aus dem Strom von zwölf Windrädern grüner Wasserstoff produziert werden.

Auch synthetischer Kraftstoff aus der Biogas-Anlage und dem CO2 einer nahegelegenen Chemiefabrik soll es bald geben. Mit diesen Vorhaben ist Steyerberg Beispielkommune für die Pariser Klimakonferenz gewesen.

Und wie sieht es in unsere Gemeinde aus? 2019 haben wir mehr als 105.602,65 € für Gas und Heizöl ausgegeben. Die nächste Haushaltsplanung steht bevor.

In der Vergangenheit haben wir gerade im Bereich Heizen nicht auf fossile Energieträger verzichtet und weiterhin auf das vermeintlich billigere Gas gesetzt.

Auch mit dem Baugebiet Münkel haben wir als Gemeinde die Chance verpasst, einen Meilenstein für eine klimaneutrale Gemeinde zu etablieren, z.B. mit einer Photovoltaikpflicht für Neubauten oder einem Nahwärmenetz.

Dies alles fällt uns heute nicht nur finanziell auf die Füße.

Gut, falsche Einschätzung aus der Vergangenheit gab es in fast ganz Deutschland. Also was machen, wenn man sich in der Vergangenheit verkalkuliert hat? Man braucht einen Plan, um diesen Fehler zu korrigieren.

Es gibt viele Gemeinden in Deutschland, die wesentlich weiter sind als wir und sicher gibt es Gemeinden, die bisher noch weniger gemacht haben als wir.

Aber wo stehen wir gerade? Die letzten Zahlen, die das hergeben könnten, sind aus dem Jahr 2014!

Wo wollen wir hin? Die letzte Bürgermeisterin hat das wenig ambitionierte Ziel der letzten Regierung, 2045 klimaneutral zu werden, für Roßdorf unterstützt.

Bleibt es dabei oder kann es auch schneller umgesetzt werden? Vielleicht hat der neue Bürgermeister ja vor, einen viel schnelleren Plan umzusetzen.

Aber vor allem:

Was kostet das, was sparen wir dadurch und gibt es Fördermöglichkeiten, die wir nutzen können?

Das sind doch hier die entscheidenden Fragen, die in einer sorgfältigen Planung beantwortet werden müssen!

Und nur, weil die Verwaltung in der Vergangenheit nicht untätig war und an der einen oder anderen Stelle Photovoltaik installiert wurde und man sich der Problematik heute bewusst ist, bedeutet es noch lange nicht, dass man einen Plan für die Zukunft hat.

Aber genau darum geht es uns in unserem Antrag: „Die Verwaltung soll einen Plan erstellen, wie die Gemeinde Roßdorf schnellstmöglich (wie und bis wann) in den kommunalen Gebäuden unabhängig von fossilen Energieträgern werden kann. In diesem Zuge muss auch die energetische Sanierung geprüft werden. Priorität soll auf die öffentlichen Gebäude gelegt werden.“

Während im Ausschuss „Umwelt Klima Bauen und Verkehr“ der Antrag ohne eine einzige Frage von allen anderen Parteien abgelehnt wurde, gab es im Haupt- und Finanzausschuss mit den anderen Ausschuss-Mitgliedern und dem Bürgermeister einen konstruktiven Meinungsaustausch.

Hierbei haben wir auch den Bürgermeister gehört, der sich dazu natürlich schon viele Gedanken gemacht hat. Auch ist die Gemeinde gerade dabei, eine Bestandsaufnahme der eigenen Liegenschaften zu erstellen. Ein erster Schritt, den wir begrüßen.

Leider haben wir auch erfahren, dass die personelle Situation für den Bereich Umwelt gerade sehr angespannt ist. Hinzu kommt noch, dass der Klimamanager gekündigt hat. Aus diesem Grund haben wir am Freitag unseren Antrag zurückgezogen. Fürs Erste! Um der Verwaltung Zeit zu geben, Ihre ersten Schritte in die Tat umzusetzen und die personelle Situation zu verbessern.

Aber wir Grünen werden sehr genau bei diesem Thema aufpassen und den konstruktiven Vorschlag der SPD, unsere sehr guten Fragen mit in die Energiewerkstatt einzubringen, umsetzen.

Für Bündnis 90/Die Grünen Daniela Dalpke

 

Verwandte Artikel