Seit circa zwei Jahren gibt es in Roßdorf eine Gruppe von Menschen, die jeden ersten Sonntag im Monat durch die Ortsteile gehen und den Müll unachtsamer Mitmenschen einsammeln.
Auch unsere Bürgermeisterkandidatin Astrid Kaufmann ist seit Beginn fast jedes Mal dabei.
Am Samstag vor der Stichwahl gab es wieder eine gemeinsame Aktion, diesmal mit der Gemeinde Roßdorf und der ZAW, die „Aktion Saubere Landschaft“. Um 10:00 Uhr trafen sich bis zu 50 Menschen verteilt auf die Ortsteile Roßdorf und Gundernhausen, um gemeinsam für eine saubere Landschaft zu sorgen.
Im Jahr 2019 wurden laut Haushaltsbericht der Gemeinde Roßdorf vom gemeindlichen Bauhof mehr als 56 Tonnen wilder Müll eingesammelt und auf Kosten der Gemeinde, also uns aller, teuer entsorgt.
Um sich diese Menge mal ganz bildlich vorzustellen: Das sind so etwa elf Elefanten. Und jedes Jahr wird es mehr. Von 29,3 Tonnen in 2011 auf 56,3 Tonnen in 2019, das ist fast eine Verdoppelung. Das kostet außerdem nicht nur Entsorgungsgebühren, sondern auch Arbeitszeit des Personals sowie Arbeitsgerät für den Bauhof.
So erschreckend die Menge an wildem Müll ist: Man lernt bei den Clean-up Aktionen sehr viel über die Auswirkungen von politischen Vorgaben. Als Beispiel: Astrid Kaufmann hat mit der Familie aufgrund von Terminkollision schon eine Woche vor der Aktion gesammelt, an der Bushaltestelle in der Nähe ihres Zuhauses.
Dort liegen immer hunderte von Zigarettenkippen, die von den wartenden Rauchern weggeworfen werden wenn der Bus kommt.
Einige schmeißen sie einfach irgendwohin, das sieht man sehr gut an den Kippen in den Grünflächen. Aber selbst wenn jemand die Kippe in den Mülleimer wirft: Der ist aus Drahtgeflecht, mit Löchern im Boden. Dass da der kleine Abfall rausfällt verwundert nicht. Nur, ist das tatsächlich so gedacht? Entspricht das unseren Anforderungen? Und wenn ja, ist das so sinnvoll? Das Thema wird sicher politisch wieder aufgegriffen werden.
Das Titelbild zeigt die kleine Sammelaktion an einer Bushaltestelle, die Astrid Kaufmann gemacht hat. Was sich an einer so kleinen Fläche ansammelt ist erschreckend. Denn es spiegelt die Gedankenlosigkeit Vieler wieder.
Unsere Kandidatin sagt dazu: „Es ist traurig, dass wir diese Aktionen brauchen. Ich könnte mir vieles vorstellen, was ich in meiner knappen freien Zeit lieber machen würde! Aber ich weiß auch, dass überall wo schon Müll liegt, mehr Müll hinzukommt. Darum werde ich mich politisch für bessere Lösungen einsetzen.
Und ich werde auch weiterhin ganz persönlich meine Zeit einsetzen, um unsere Gemeinde schöner zu machen.“
Erfreulich ist: Wenn man mit gutem Beispiel vorangeht, dann folgen andere nach. Heute beispielsweise eine Frau, die eigentlich nur an der Bushaltestelle gewartet hat, und mit einem unserer Besen spontan gekehrt hat. Ganz herzlichen Dank für die Hilfe!
Für die GRÜNEN: Ulla Bernhard mit dem Redaktionsteam
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