Am Samstag, 20.11.21 haben die GRÜNEN in einer Klausurtagung die 514 Seiten des Gemeindehaushalt 2022 sehr genau durchgearbeitet.
Auch wenn das sehr anstrengend war waren wir uns einig: es hat trotzdem Spaß gemacht.
Denn da geht es nicht nur um Zahlen, sondern vor allem um die Politik der Gemeinde. Unsere 72 Fragen, die noch mit Zusatzfragen detailliert wurden sind jetzt bei der Gemeinde.
Aus unserer Sicht gibt es insbesondere beim Klimaschutz und bei der Bürgerbeteiligung im Haushaltsentwurf große Lücken.
Ein Thema hat uns zusätzlich beschäftigt:
Was wird aus der Gundernhäuser Schule?
Inzwischen ist es amtlich: die jetzige Schule hat den „Kipppunkt“ überschritten: Sie kann ab 2022 die angemeldete Schülerzahl nicht mehr adäquat unterrichten.
Auf den beiden Bürgerversammlungen hat die unabhängige „Initiative Schule und Ortsmitte Gundernhausen“ berichtet, dass sie Alternativideen für den Erhalt der Schule am jetzigen Standort entwickelt hat. Die Hauptidee ist:
Ein Neubau am jetzigen Standort bei besserer Nutzung der Flächen, und kein dauerhaftes Gebäude auf der Kerbwiese.
Das hatten die Planer des Landkreises noch auf der Bürgerveranstaltung für unmöglich gehalten. Aber die Gundernhäuser haben mit pfiffigen Ideen gezeigt, dass es doch geht.
Die Initiative hat mit mehreren durchaus unterschiedlichen Planmodellen zweifelsfrei bewiesen, dass auf dem jetzigen Schulgelände genug Platz für eine wirklich neue Schule ist, ohne die jahrzehntealten Provisorien.
Es sind mehr Klassenräume realisierbar, als alle Bedarfsberechnungen ergeben. Eine große Mensa für die Ganztagsbetreuung, endlich auch Fachräume, Platz für die Verwaltung und die Betreuungspersonen. Inklusive genügend Toiletten für die Schüler: innen und die Betreuungsgepersonen.
Energetisch sind alle Pläne der „Initiative“ durch Holzständerbauweise auf dem Stand der Zeit.
Nur für den Schulhof wird es knapp. Er ist auf dem jetzigen Gelände nicht vollständig unterzubringen.
Aber es gab viel Bereitschaft der Bevölkerung, dafür die benachbarte Sackgasse (Gabelsbergerstraße) und vielleicht sogar einen Teil der Kerbwiese dauerhaft zu nutzen. Das muss noch genau eingegrenzt werden.
Aber ein dauerhaftes Gebäude braucht da kein Mensch.
Die Gemeindepolitik muss jetzt die Initiative ergreifen. Der Landkreis muss als Schulträger eine Schule bereitstellen, der Gemeinde gehört das Erweiterungsgelände. Kompromisse sind also angesagt.
Die Initiative hat beste Vorarbeit geleistet.
In diesem Zusammenhang wird auch viel über Gebäude gesprochen, die in beiden Ortskernen zum Verkauf standen oder stehen. Dazu haben die Grünen eine Anfrage eingereicht, die vor allem wissen will, ob diese Gebäude / Grundstücke der Gemeinde zu welchen Bedingungen angeboten wurden oder werden. Sowohl in Gundernhausen als auch in Roßdorf gab und gibt es Besitzerwechsel.
Das ist gerade in Roßdorfs Ortskern brandaktuell. Mehrere Objekte im Ortskern werden auf Immobilienplattformen zum Verkauf angeboten.
Die innerörtliche Entwicklung ist ein Thema das nach Bürgerbeteiligung schreit.
Die Initiative Schule hat eindrucksvoll bewiesen, dass es viel Fachwissen und Engagement mit sehr konstruktiven Vorschlägen gibt.
Dafür reichen „Informationsveranstaltungen“ oder geheim tagende „Kommissionen“ nicht aus.
Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Gemeinde als ersten Schritt am Landesprogramms „Zukunft Innenstadt“ teilnehmen möchte. Hier soll mit externer Beratung ein Bürgerbeteiligungskonzept erprobt werden. Es soll sich mit den Themen Nahmobilität, Fahrrad, sowie Aufenthaltsqualität und Leerstand und Einzelhandel befassen. Durch die Landesförderung muss die Gemeinde nur 31.250€ tragen.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam
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