Am Wahlsonntag war auch der diesjährige Tag der Nachhaltigkeit in Roßdorf. An unserem GRÜNEN Stand gingen wir der Frage „Was bedeutet eigentlich nachhaltige Ernährung?“ auf den Grund. Und wie man selbst dazu beitragen kann. Dazu haben wir eine Checkliste vorbereitet, s.u. Entwarnung vorab: Niemand kann oder muss alle diese Punkte zu 100% umsetzen, aber sie alle schützen das Klima, die Tiere und schonen viele verschiedene Ressourcen. Deshalb lohnt es sich Energie reinzustecken, um möglichst viele davon so gut es geht zu erfüllen.
Checkliste Punkt 1: „Ich esse wenig (keine) tierischen Produkte“. Hier stellen sich dann viele die Frage: Bekomme ich überhaupt genügend Proteine, wenn ich weniger Fleisch und Milchprodukte esse? Ganz klares ja. Bei Komplettverzicht auf tierische Produkte muss allerdings darauf geachtet werde, dass alle essentiellen Aminosäuren durch die Nahrung aufgenommen werden. Daher sollten Hülsenfrüchte ein integraler Bestandteil bei veganer Ernährung sein. Was oft die nächsten beiden Fragen aufwirft: Ist Soja ungesund und wird wegen Veganer*innen der Regenwald abgeholzt? Nein. Solange keine Sojaallergie vorliegt und man sich nicht ausschließlich davon ernährt ist Soja eine sehr gute Eiweißquelle und kann problemlos und ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden: Der Regenwald wird für den Anbau von Tiernahrung für die industrielle Massentierhaltung gerodet. Sojaprodukte für uns Menschen kommen aus Europa, meistens aus Deutschland oder Österreich. Guckt mal auf die Tofuverpackung im Supermarktregal.
Checkliste Punkt 2: „Ich werfe keine Lebensmittel weg.“ Oft sind Lebensmittel auch nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch gut. Deshalb immer erst probieren, bevor man etwas wegwirft. Noch besser aber ist es mit Plan einzukaufen, um es gar nicht so weit kommen zu lassen.
Checkliste Punkt 3: „Ich kaufe saisonal & regional“. Bei Beachtung dieses Punkts werden ganz klar Treibhausgase gespart: wegen der Transportwege und Energiekosten (Gewächshäuser).
Checkliste Punkt 4: „Ich kaufe Biolebensmittel“. Für den Erhalt der Artenvielfalt bzw. das Tierwohl ist es wichtig beim Kauf auf ökologischen Anbau bzw. artgerechte Tierhaltung zu achten.
Checkliste Punkt 5: „Ich zahle faire Preise“. Auch faire Preise sind nachhaltig, denn jeder möchte von seiner Arbeit leben können. Geiz ist eben nicht geil sondern sorgt für soziale Ungerechtigkeit, insbesondere bei Kleinbauern, die Kaffee oder Kakao anbauen. Unfaire Erzeugerpreise beuten Menschen und/oder die Natur aus!
Checkliste Punkt 6: „Ich vermeide Einwegverpackungen“. Auch Verpackungen zu sparen trägt neben Müllvermeidung zum Schonen von Energie und Ressourcen bei. Glücklicherweise sieht man hier schon einen kleinen Fortschritt in vielen Supermärkten: Es gibt bereits weniger Plastikverpackungen in vielen Obst und Gemüseabteilungen, aber noch immer zu viele. Eine gute Alternative sind Wochenmärkte oder Unverpacktläden. Letztere bieten sich besonders für Lagerware wie z.B. Reis oder Hülsenfrüchte an.
Etwas scherzhaft hatten wir im letzten RAZ gefragt: Warum darf sich ein ungenießbares Reinigungsmittel Scheuermilch nennen, aber eine Milchalternative aus Pflanzen darf das Wort „Milch“ nicht im Namen tragen? Weil die Milchindustrie nur dort das Wort „Milch“ verbieten lässt, wo es potentielle Konkurrenz gibt. Mit diesem Verbot hat sich die Milchlobby durchgesetzt. Glücklicherweise wurde aber ein weiterer Antrag, der ein weiteres Verbot wie „sahnig“ im Zusammenhang von pflanzlichen Produkten durchsetzten wollte, dank einer erfolgreichen Petition zurückgezogen.
Ganz ohne tierische Produkte kommen die Rezepte aus, die wir an unserem Stand verteilt haben. Besonders gefragt war das Rezept für Hefeteig.
Sie können auch auf unserer Homepage runtergeladen werden:
www.gruene-rossdorf.de/archive/8626
Viel Spaß beim Nachkochen!
Für die Grünen: Katrin Rose mit dem Redaktionsteam
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