Am 20.9.19 hat das Parlament einstimmig beschlossen, den Klimanotstand zu berücksichtigen und alle Projekte der Gemeinde auf Klimaverträglichkeit zu prüfen.
Die Gemeinde ist seit November 2018 Mitglied der Agenda 2030, wo auch der Klimawandel eine zentrale Rolle spielt.
Roßdorf hat vor vielen Jahren ein integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises unterzeichnet und nennt sich deshalb Klima-Kommune-Hessen.
Das steht alles auf dem Papier, Aber wo bleibt die Umsetzung?
Der einstimmige Beschluss aus dem Jahr 2018 einen Runden Tisch Klima und Energie ins Leben zu rufen, konnte bisher noch nicht umgesetzt werden.
Deshalb haben die Grünen im Februar 2020 nachgefragt, wie Roßdorf mit den von Bund und Land 2019 erneuerten Förderrichtlinien zum Klimaschutzaus umgehen will, In der Hessischen Richtlinie gibt es allein acht neue geförderte Projektbereiche.
Wir sind nicht so vermessen, dass wir glauben, unsere kleine Anfrage hätte das Fass zum Überlaufen gebracht Aber in der Sitzung am 6.3.2020, wo unsere Anfrage beantwortet wurde, gab es eine Beschlussvorlage des Gemeindevorstands mit dem Kernpunkt:
Es wird eine neue Stelle in der Verwaltung für den Klimaschutz geschaffen.
In Vollzeit, mit Bundeszuschüssen, mit anständiger Bezahlung, die auf gut qualifizierte Bewerber*innen zugeschnitten ist. Dass man Klimaschutz nicht so einfach neben der normalen Verwaltungsarbeit machen kann, war schon lange klar.
Dem haben beinahe alle Gemeindevertreter zugestimmt. Von WIR gab es 3 Jastimmen, aber 4 Neinstimmen. Alle anderen waren dafür.
Und auch für das zwingend damit verbundene Controlling der Umsetzung des Klimaschutzes waren beinahe alle Gemeindevertreter. Von WIR stimmten 3 dafür, 2 dagegen und 2 enthielten sich. Alle anderen waren dafür.
Das war im März 2020. Dann passierte aus unserer Sicht nichts. Deshalb haben wir im Oktober nachgefragt:
- Ist der angekündigte Förderungsantrag inzwischen gestellt, und welches Ergebnis hatte er?
- Ist die Stelle inzwischen ausgeschrieben worden?
- Gibt es Interessentinnen und Interessenten?
Antwort der Gemeinde: am 13.11.2020:
Der am 16.3.2020 gestellte Förderungsantrag wurde viermal ergänzt und am 12.10.20 als Zuwendung von 65%, von höchstens 138.068€ bis 31.12.2023 bewilligt. Die Stelle wurde ausgeschrieben. Es liegen schon Bewerbungen vor.
Das Auswahlverfahren soll noch vor Weihnachten 2020 abgeschlossen werden.
Im Roßdörfer Anzeiger stand das sehr anspruchsvolle Stellenprofil. Es konzentriert die 18 Aufgabenpunkte, die das Parlament am 6.3.2020 beschlossen hat auf neun Kernaufgaben.
Vier davon zeigen genau auf, wo die Roßdörfer Klimapolitik starken Nachholbedarf hat:
- Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe der Gemeinde durchsetzen durch Koordinierung und Initiierung von Maßnahmen.
- Zusammenarbeit mit lokalen Aktiven im Klimaschutz, sowohl öffentlichen, privaten als auch bürgerschaftlichen Akteuren.
- Beratung über Förderprogramme und deren Inanspruchnahme.
- Im Bereich der Nahmobilität Aufgaben übernehmen
Die Grünen freuen sich, dass für eine Vollzeitkraft die „Querschnittsaufgabe“ des Klimaschutzes Arbeitsaufgabe mit erster Priorität sein wird.
Die Anforderungen sind sehr anspruchsvoll beschrieben: „mit hoher Belastbarkeit, Einsatzbereitschaft Organisationsfähigkeit sowie Fähigkeit kooperativ und zielorientiert mit anderen zusammenzuarbeiten und adressatengerecht Informationen aufzuarbeiten“.
Beste Voraussetzungen für eine kreative Zusammenarbeit beim Klimaschutz der für die Grünen höchste Priorität hat.
Klimaschutz fängt in der Gemeinde an
Für die Grünen: Frieder Kaufmann
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