Unser Thema für die Kommunalwahl 2021
Roßdorf ist Klimagemeinde und hat sich 2019 zum Klimanotstand bekannt.
Wir Grüne begrüßen das. Doch jetzt müssen Taten folgen: Die Auswirkungen auf das Klima müssen bei allen Entscheidungen der Gemeinde berücksichtigt werden.
Um das Klima zu schützen und die rasante Erderhitzung aufzuhalten, müssen die CO2-Emissionen drastisch reduziert werden. Dafür muss die Nutzung fossiler Brennstoffe beendet und durch erneuerbare Energien ersetzt werden.
Wir als Gemeinde können daraus sogar einen Nutzen für alle Bürgerinnen und Bürger schaffen: Mit klugen Investitionen in einen Mix aus erneuerbaren Energien und die weitere energetische Sanierung der öffentlichen Gebäude schaffen wir Versorgungssicherheit, Arbeitsplätze und halten die Wertschöpfung in der Gemeinde.
Andere Gemeinden in Deutschland haben dies bereits umgesetzt und dienen uns als Beispiel, wie Klimaschutz und wirtschaftlicher Nutzen für die Gemeinschaft Hand in Hand gehen können. So ist der Rhein-Hunsrück-Kreis beispielsweise einer der ersten Null-Emissions-Landkreise. Die dortige kommunale Wertschöpfung von jährlich rund 44 Millionen Euro aus den erneuerbaren Energien und die Einsparungen durch höhere Energieeffizienz schafft finanziellen Spielraum, erhöht die Rücklagen und senkt die kommunale Verschuldung auf nur noch 20% des landesweiten Durchschnitts, so Landrat Dr. Marlon Bröhr.
Wie hat der Rhein-Hunsrück-Kreis das erreicht? Durch eine ganze Reihe von unterschiedlichen Maßnahmen sowohl im Bereich Energieeffizienz als auch Energieproduktion:
Im Bereich der Energieeffizienz wurde durch einen neutralen Energieberater untersucht, welche kleinen und großen Maßnahmen auf kommunaler Ebene sinnvoll umgesetzt werden können. Es wurden u.a. kommunale Gebäude energetisch saniert, die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt und Glühbirnen-Tauschtage durchgeführt.
Und es wird viel Energie selbst produziert: Mit zentralen Holzhackschnitzelheizungen, die den lokalen Baum- und Strauchschnitt der Bürgerinnen und Bürger nutzen, wird Wärme erzeugt und in Nahwärmeverbünden genutzt. Unterstützt von Solarthermie werden je Nahwärmeverbund so jährlich 170.000 Liter Heizöl im Durchschnitt eingespart. Und ganz nebenbei wurden bei Verlegung des Nahwärmenetzes noch Glasfaserkabel mitverlegt, ein weiterer Vorteil für den Standort und die Menschen im Landkreis.
Auch wurden viele Photovoltaikanlagen gefördert und installiert – aus dem ursprünglichen 1000-Dächer-Programm sind mittlerweile über 4.400 installierte Photovoltaikanlagen geworden. Ein kommunaler Batteriespeicher wurde errichtet, der über 400 Haushalte mit Strom versorgen kann.
Nachhaltiges Denken und Handeln wird auch an den Schulen vermittelt, damit die Generation von morgen gleich mit eingebunden wird.
Es gibt noch weitere Erfolgsstorys wie die aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis. Das Land Hessen beispielsweise vernetzt unter dem Namen „Hessen aktiv – Die Klimakommunen“ Gemeinden, die dadurch voneinander lernen und von einer höheren Landesförderung bei ihren Klimaprojekten profitieren können.
Statt Geld für den Import fossiler Energie zu verschwenden und gleichzeitig das Klima zu schädigen, kann Klimaschutz mit erneuerbaren Energien die Wertschöpfung in die Gemeinde holen und Nutzen für alle Bürgerinnen und Bürger schaffen.
Wir möchten Sie einladen, sich mit Ihren Ideen und Ihrem Engagement einzubringen und gemeinsam die Zukunft unserer Gemeinde zu gestalten!
Quellen: Rhein-Hunsrück-Kreis (gelobtesland.de), SWR „Made in Südwest“ (youtu.be/RT9E7IC0rVE) Bild: freepik.com
Für die Grünen: Daniela Dalpke mit der Programmkommission
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