Natur macht glücklich! Grüne Waldbegehung am 24.10.20

Wenn wir uns die Zeit nehmen, dann können wir in der Natur und besonders im Wald schöne Momente erfahren, uns erholen und Kraft tanken: Wenn wir ein Eichhörnchen beobachten, der Wald duftet oder die Sonne durchs Blätterdach scheint.

Wir brauchen den Wald aber nicht nur zum Glücklichsein. Er liefert Ökosytemleistungen, die wir zum Leben brauchen – und das ganz umsonst und ohne menschliches Zutun.

Er speichert Wasser, erzeugt Atemluft, schützt den Boden und ist Lebensraum für viele Tiere. Und er trägt zum Klimaschutz bei, da er große Mengen CO2 speichert.

Leider geht es unseren Wäldern aber nicht gut. Neben starken Stürmen sind es vor allem die Dürresommer, die unseren Wäldern zu schaffen machen.

Vor diesem Hintergrund laden die Grünen zu einer Waldbegehung ein. Diese findet am Samstag, dem 24.10. von 14:00-17:00 Uhr statt.

Neben Informationen und Kurzvorträgen zum Wald vor Ort (Artenkenntnisse, Symbiose mit Pilzen, Tiere, Ökologie) geht es auch um globale Zusammenhänge wie den Klimawandel. Referent ist der sehr erfahrene Naturpädagoge Klaus Berger vom Zentrum für Globale Nachhaltigkeit Darmstadt, direkt hinter der Gemarkungsgrenze am Bessunger Forsthaus. Die Teilnahme ist kostenlos, aber auf circa 20 Personen beschränkt.

Deshalb ist eine Anmeldung bei notwendig.

Bei ganz nassem Wetter wird die Veranstaltung auf einen Ausweichtermin verschoben.

Bereits vor 40 Jahren war das Waldsterben ein großes Thema. Damals konnte man mit technischen Maßnahmen (Entschwefelungsanlagen in der Industrie, Katalysatoren in Autos) die Ursachen abwenden. Heute ist das Problem allerdings größer, komplexer und globaler, da es mit der Erderwärmung zusammenhängt.

Und diese verursacht einen Teufelskreis: Je wärmer es wird, desto mehr leidet und stirbt der Wald und je weniger Wald es gibt, desto wärmer wird es.

Neben dem Problem der Erderwärmung gibt es zusätzlich das Problem der zu starken Nutzung. Naturbelassene Wälder wie Primär- oder Urwälder sind gut für Klima- und Artenschutz. Hier stehen junge neben alten Bäumen. Letztere werden zu Habitatbäumen, weil Tiere in ihren Höhlen leben können. Leider sind viele der deutschen Wälder aber Nutzwälder mit schnell wachsenden Baumarten, die so gepflanzt werden, dass sie schnell wieder abgeholzt werden können,

Das ist in Roßdorf zum Glück anders. Hier gibt es seit 1990 den naturgemäßen Waldbau.

Zwar kein Urwald, aber Totholz bleibt auch mal liegen und wird wieder zu lebendiger Waldfläche. Dafür haben die Roßdörfer Grünen sich immer mit Erfolg eingesetzt. Auch im von den Grünen mitregierten Hessen steigt der Anteil der naturgemäßen Wälder stetig, sogar für die echten Urwälder gibt es zunehmend mehr Flächen.

Trotzdem, jeder von uns verbraucht im Schnitt pro Jahr einen Baum: für Papier und Verpackungen aller Art, Gebrauchsgegenstände aus Holz und vieles mehr. Auch wenn es sich bei Holz um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, so ist auch dieser nur begrenzt verfügbar.

Und für mehr naturbelassene Wälder muss unser Holzverbrauch reduziert werden.

Wann immer es geht, sollten wir also auf Papier verzichten: Küchenlappen statt Küchenkrepp, elektronische Dokumente statt Papierausdrucke, Jutebeutel statt Papiertüten beim Bäcker (sofern Corona das zulässt). Oder aber Recycling Papier verwenden. Dieses spart nicht nur Holz, sondern auch viel Energie und Wasser ein:

Die Aufbereitung des Zellstoffs zu Papier ist viel aufwendiger als der Recycling Prozess. So kann man z.B. auf dem Klo ein bisschen die Wälder retten. Denn gerade bei weißem Toilettenpapier ist es verschwenderisch, die Primärfasern direkt dem Kreislauf zu entziehen. Noch schlimmer: Damit das weiße Papier weich wird, nutzen viele Hersteller brasilianischen Eukalyptus. Also lieber zum recycelten Papier greifen, Altpapier gibt es vor Ort.

Für die Grünen: Katrin Rose mit dem Redaktionsteam 6.10.2020

Verwandte Artikel