Unter dem Titel „Die Welt ist voller Möglichkeiten“ wollen wir in loser Folge Themen aufgreifen, wie jeder Einzelne hier in Roßdorf etwas für die Umwelt und das Klima beitragen kann.
Das Titelbild stammt vom Bundesumweltamt und zeigt die Feinstaubbelastung am 01.01.2019 um 1:00 Uhr.
Zunächst ein paar Fakten:
In der Silvesternacht werden in Deutschland durch Feuerwerkskörper über 4.000 Tonnen Feinstaub produziert. Dies entspricht ca. 15% des jährlich (!) durch den Straßenverkehr erzeugten Feinstaubs. Wie man in der Silvesternacht auch riechen kann, erzeugen die Raketen weiterhin jede Menge Stickoxide (NOx). (Das sind übrigens die Gase, weshalb Dieselfahrzeuge in manchen Stadtteilen Fahrverbote erhalten…) Zudem entstehen klimaschädliche Treibhausgase von mehr als 2000 Tonnen CO2-Äquivalenten. Die Umwelt leidet außerdem an mehreren 10.000 Tonnen Müll, denn der Großteil der Feuerwerkskörper besteht aus Verpackung wie Pappe oder Plastik. Diese sind durch die chemischen Rückstände auch noch schwer bis gar nicht zu recyclen, und damit ein Fall für den Restmüll. (Quellen: Deutsche Umwelthilfe, Umweltbundesamt, Deutschland Funk)
Für uns Menschen besteht eine nicht zu vernachlässigende Verletzungsgefahr: Verbrennungen, Augenverletzungen und Hörschädigungen sowie andere Explosionsschäden sind in der Silvesternacht keine Seltenheit in der Notaufnahme.
Dass viele Tiere aufgrund ihres feineren Gehörs unter dem Lärm an Silvester leiden, ist auch keine Überraschung. Bei vielen Vierbeinern löst die Knallerei Panik aus. Der Deutsche Tierschutzbund rät, Hunde in bewohnten Gebieten nur noch angeleint auszuführen, denn verfrühte Kracher könnten sie in panischem Schrecken davonlaufen lassen. Katzen mit Freigang sollten am Silvesterabend unbedingt im Haus bleiben.
Am Silvesterabend selbst sollten Türen und Fenster geschlossen sein, gegebenenfalls können auch Rollos heruntergelassen werden, um den Lärm und das Blitzgewitter ein wenig zu dämpfen. Idealerweise sollte für Hunde, Katzen, Vögel, Meerschweinchen und andere Kleintiere ein ruhiger Platz in einem Raum geschaffen werden, der nicht direkt zur Straßenseite liegt. Vogel- und Kleintierkäfige sollten dabei weit vom Fenster entfernt stehen und zusätzlich durch ein großes Tuch abgedeckt werden.
Ein Böllern in der Nähe von Waldrändern, auf Waldlichtungen, in Parkanlagen oder Höfen mit Tierhaltung sollte tabu sein: denn scheue Wildtiere in Wald und Flur reagieren besonders sensibel auf laute Geräusche. Auch bei Pferden und Rindern, die auf Weiden gehalten werden, besteht die Gefahr, dass sie in Panik geraten und ausbrechen.
In „unmittelbarer Nähe“ von Altenheimen und Krankenhäusern, sowie Fachwerkhäusern, ist das Böllern grundsätzlich untersagt. Wir tun also weder uns noch der Umwelt einen Gefallen damit, an Silvester Raketen in den Himmel zu schießen oder Böller zu zünden.
Was wäre also eine Alternative? Wenn es um den Lärm geht: Mit Trommeln, Rasseln, Klappern oder anderen Krachmachern kann man schadstofffrei das neue Jahr begrüßen. Es wäre auch schon ein Fortschritt, wenn nicht jeder in der Straße ein eigenes Feuerwerk veranstaltet, sondern sich Nachbarn zusammentun und damit die Mengen reduziert werden.
Am 28.12.2019 startet wieder der Verkauf von Raketen und Böllern. Jeder hat die Möglichkeit mitzumachen, oder es sein zu lassen – für ein Silvester mit weniger Feinstaub und weniger Müll. Vorreiter sind übrigens mehrere Edeka- und Rewe-Filialen sowie die Baumarktkette Hornbach: Schon ab diesem bzw. nächstem Jahr werden sie keine Feuerwerkskörper mehr verkaufen.
Für die Grünen: Katrin Rose, Frieder Kaufmann
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