Ein gut begründetes hessisches Landesgesetz zwingt die Gemeinden und Forstbehörden dazu, bei der Vermarktung des Holzes mehr soziale und ökologische Marktwirtschaft einzuführen. Da staunen die Kritiker von Schwarz-Grün. Das Roßdörfer Parlament hat einstimmig beschlossen, bei der kreisweiten Vermarktungsorganisation „Holzkontor“ mit zu machen.
Das wird auch in Roßdorf umgesetzt, allerdings sehr ökologisch und mit sozialen Komponenten bei der Bezahlung der beauftragten Waldarbeiter.
„Das wichtigste an der Vorlage des Gemeindevorstandes zur Holzvermarktung ist das was nicht drin steht“ kommentierte Frieder Kaufmann den Antrag des Gemeindevorstands, sich an der Holzvermarktungsagentur Holzkontor zu beteiligen. „An der Forstwirtschaft ändert sich nichts. Sie bleibt naturgemäß, so wie es im „Forsteinrichtungswerk“ steht, das die Gemeinde gerade für 10 Jahre beschlossen hat“ stellte er fest.
Stimmt, ergänzte die Bürgermeisterin. Die Position der Gemeinde hat sich sogar noch verbessert, weil sie in der Vermarktungsorganisation Holzkontor direkt vertreten ist.
Es bleibt also dabei: Der Roßdörfer Gemeindewald wird naturgemäß bewirtschaftet.
Wären wir Förster Menzel könnten wir jetzt stundenlang erzählen, was das im Einzelnen bedeutet.
Wir raten jedem Interessierten, sich an einem Spaziergang mit dem Förster zu beteiligen. Es ist herrlich.
Zahlenmenschen können das auch an dem Vergleich zwischen den aus dem Wald „ entnommenen“ also gefällten Bäumen und dem Nachwuchs entnehme: Es wächst mehr nach als gefällt wird. Im Haushaltsplan der Gemeinde kann man das nachlesen. Statt nachwachsenden 3.500 Kubikmetern werden nach den strengen FSC-Kriterien nur 3.000 Kubikmeter verwertet.
Und auf der Nachhaltigkeitsbank am Schwedischrain kann man das auch sehen: Die Bank hat ungefähr folgende Maße: 300cm lang, 40cm hoch und 40cm breit.

Das Bild zeigt Grüne, die auf der „Nachhaltigkeitsbank“ Rast machen.
Die Bank zeigt an was in einer Stunde m Roßdörfer Gemeindewald nachwächst. Die „Nachhaltigkeitsbank“ mit entsprechendem Schild von Hessen-Forst findet man ganz leicht, wenn man vom Ende der B 38 in Richtung Windrad Tannenkopf läuft, und dann die erste große Schneise Schwedischrain nach recht abbiegt unterhalb der Windräder Richtung Zimmerner Wald . Hier gibt es auch einen uralten Erz-Steinbruch zu entdecken und vieles mehr. Es ist die Parallelschneise zur so genannten Geburtstagsallee, also der Hauptschneise.
Wir Grüne sind froh, dass die hessische Landesregierung mehr Marktwirtschaft erreicht, ohne die ökologische Orientierung zu verlieren.
Der Roßdörfer Wald freut sich. Er wächst. Auch direkt neben den Windrädern, die uns mit Ökostrom versorgen, der weit über den Baumwipfeln des Waldes erzeugt wird.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann 28.4.2019
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