Grüne Umweltministerin zu Besuch in Roßdorf

Priska Hinz, die Hessische Ministerin für Umwelt hatte zum Pressegespräch in das Weingut Edling in Roßdorf eingeladen, zur Prämierung der besten Weine in Rheingau und Südhessen. Das Roßdörfer Weingut Edling erhielt dabei zum zweiten Mal den Staatsehrenpreis der Hessischen Bergstraße.

Die Umweltministerin die auch für Verbraucherschutz zuständig ist kannte die Probleme der hessischen Winzer insbesondere im klimatisch sehr schwierigen Jahr 2017 sehr genau.

Die Grünen fragten sie und den Vorsitzenden des Rheingaues Weinbauverbands, Peter Seyffardt, nach dem Verhältnis zwischen Ökowinzern und konventionellen Winzern. Seyffardts Antwort: „Wir haben beide im Verband, und alle Winzer haben viel von den Ökowinzern gelernt vor allem beim Anbau, der Bodenpflege und der Nichtausbringung von Insektiziden. Aber deren strenges Regelwerk kann noch nicht jeder mitmachen. In einem kleinen Betrieb kann man nicht halb zertifizierter Ökowinzer und halb konventioneller Winzer sein.“ Seyffardt erläuterte an zwei Beispielen wie die hessischen Winzerverbände den von ihnen „Naturnaher Anbau“ genannten konventionellen Weinbau umsetzen: „Insektizide gibt es nirgendwo mehr, und wer zwischen den Weinstöcken pflügt statt den Boden ganzjährig mit humusbildenden Pflanzen zu pflegen, kriegt eine Abmahnung vom Verband“.

Priska Hinz (seit vielen Jahren für die Grünen im Landtag) und Peter Seyffardt (lange CDU-Landtagsmitglied) wurden auch gefragt, wie das Bündnis der sehr ungleichen Parteien CDU und Grüne funktioniert. Dazu sagte die Grüne Ministerin:

„Wir haben die CDU verblüfft, wie detailreich wir uns vorbereitet hatten“. Und fügte hinzu: „ich kenne Volker Bouffier noch sehr gut aus den Zeiten der Koch-CDU. Es gab eine große Veränderung. Die liegt daran, dass ganz klare Regeln festgelegt wurden, dass beide Seiten vertragstreu sind, sich also an die Regeln halten, und dass ein gegenseitiges Vertrauen aufgebaut wurde, für die Fälle, wo noch nichts geregelt werden konnte.“ Ein gutes Vorbild, meinen wir.

 Die hoch interessante Betriebsbesichtigung des kleinen Familienbetriebs Edling nutzten die Grünen, um die Ministerin mit lokalen Hintergrundinformationen zu versehen.

Der Vulkankegel, auf dem die jetzt prämierten Roßdörfer Weintrauben reifen, ist Naturgeschichte. Aber auch Industriegeschichte, denn der inzwischen 110 Meter tiefe ausgeweidete Krater hat mit Hilfe der Odenwälder Hartstein Industrie (OHI) und den tausenden Arbeitskräften aus Roßdorf, Gundernhausen und Italien Schotter für unzählige  Kilometer Eisenbahntrassen, Straßenuntergrund, Auffüllmaterial und Lärmschutzwälle hervor gebracht.

Derzeit ist er ein Biotop, das in den nächsten 50 Jahren verfüllt werden soll. Das wird am Weinbau nichts ändern, wohl aber an der Zukunft der heutigen Bewohner, unter anderem „Gelbbauchunke und Wechselkröte“ Wir haben der Ministerin unsere eindrucksvollen Fotos zur Verfügung gestellt, die ja auch schon im Ro0ßdörfer Anzeiger zu sehen waren.

Die Verbundenheit von Roßdorf mit dem Weinbau solle sie am besten mal bei einer Weinprobe direkt  im Roßdörfer Wingert erleben, empfahlen wir der Ministerin. Und dass ein Grünes Logo (von Thomas Otto, früher Gemeindevertreter der Grünen, Grafiker) auch ein Flaschenetikett aus diesem Weinbaubetrieb ziert, war eine nette Randnotiz.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann

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