Zwei Elektroautos können jetzt in Gundernhausen immer drei Stunden lang neue Energie tanken.
Die Entega liefert den Ökostrom, das Tanken kostet 30€ Flatrate im Monat. 40% der Baukosten hat das Land Hessen gestiftet, den Rest teilen sich Entega, der Landkreis und die Gemeinde Roßdorf. Der Parkplatz gehört der Gemeinde.
Zur Einweihung waren vorgefahren: ein BMW, ein Oberklasse-Mercedes (beide von Entega/HSE) und ein Tesla (von einem Roßdörfer Bürger). Sicher keine Fortbewegungsmittel der Grundversorgung.
Aber auch die GRÜNEN waren dabei. Allerdings nicht mit Autos, sondern mit einem Kontrastprogramm aus unseren Fahrrädern und Elektrofahrrädern. „Kann man die an dieser Ökotankstelle auch laden?“ fragten wir den anwesenden HSE-Vorstand Niedermaier schelmisch. Natürlich kannten wir die Antwort. Die Stecker passen nicht. „Gehen Sie als Energielieferant doch an dieses Thema ran“, forderten wir Herrn Niedermaier auf. Fahrräder laden geht nicht, denn die öffentlich geförderte Elektromobilität ist erst bei den Autos angekommen. Immerhin, und sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Die Grünen würden sich freuen, wenn es einen Massenandrang auf die Elektro-Auto-Tankstellen gäbe. Es muss ja nicht Tesla sein. Twizzy wäre auch gut.

Bild: Fahrräder aufladen geht (noch) nicht
Als Grüne Alternative sind Fahrräder natürlich besser und für einen sehr großen Teil der Alltagszwecke optimal.
Am 20.6.2011, also vor mehr als 6 Jahren hat die Gemeindevertretung Roßdorf, beschlossen eine Initiative für eine „Machbarkeitsstudie einer Solartankstelle für Elektrofahrzeuge z.B Elektroroller und Elektrofahrräder“ zu ergreifen. Der SPD-Antrag war gut und wurde auch einstimmig in die „Energiekommission“ verwiesen. Elektroautos waren 2011 noch weit weg. Sie waren auch nicht Zweck des Beschlusses.
Gute Vorschläge, wo man solche Ladestellen für Zweiradfahrzeuge platzieren könnte, gab es genug, also Schwimmbad, Bücherei, öffentliche Plätze. Ökostrom war dort auch verfügbar. Eine richtig gute Lösung ist aber an der Langsamkeit der Fahrradhersteller gescheitert. Sie haben es bis heute nicht geschafft, einheitliche Ladesysteme für alle Akkus durchzusetzen.
Trotzdem hat die Fahrradaktion der Grünen bei der Einweihung der Auto-Solar-Tankstelle einen sehr ernsthaften Ansatz: Gerade für die Roßdörfer Bevölkerung eignen sich Elektrofahrräder als Alternative zum Auto für die kurzen Wege optimal.
Die lokalen Fahrradhändler berichten, dass inzwischen der Verkauf von Elektrofahrrädern stark steigt.
Die Reichweite der Akkus ist inzwischen auf 150 km pro Ladung (bei moderatem Einsatz) gestiegen. Und wer sein Fahrrad zu Hause mit Ökostrom oder Solarstrom lädt, ist im manchmal etwas hubbeligen Roßdorf umweltfreundlich und bequem unterwegs.
Darauf hinzuweisen war der Sinn unserer Aktion.
Ironie der Geschichte: Am Tag als in Roßdorf öffentlichkeitswirksam die Solartankstelle in Betrieb genommen wurde, wurde 25 km entfernt in Biblis öffentlichkeitswirksam eine Hauptpumpe des Atomkraftwerks ausgebaut.
So geht Energiewende! Geht doch.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann
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