Tempo 30 ist ein beliebtes Diskussionsthema. Seit Jahren wird in Deutschland über die Herabsetzung der innerörtlichen Regelgeschwindigkeit von 50 auf 30 km/h gestritten.
Gegner befürchten oft eine Verlangsamung des Verkehrs in Kombination mit einer steigenden Umweltbelastung. Das Tempo-30-Zonen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, vor allem für Fußgänger und Radfahrer, erhöhen, ist dagegen unbestritten. Gleichzeitig senkt eine innerörtliche Reduzierung des Tempolimits auf 30 km/h aber auch die Lärmbelastung und steigert somit die Lebensqualität. Zudem wurde die oft befürchtete Verlangsamung in Untersuchungen bereits widerlegt (bspw. durch die Bundesanstalt für Straßenwesen oder die TU Dresden): Tempo 30 hat keine negativen Auswirkungen auf den Verkehrsfluss. Die Umweltbelastung ist auch geringer, da Fahrzeuge bei niedrigerem Tempo weniger Schadstoffe ausstoßen.
Durch eine seit 2017 geltende Änderung in der Straßenverkehrsordnung könnte auch Roßdorf die Einrichtung von Tempo-30-Zonen leichter anordnen. Möglich wäre dies überall dort, wo es aus sicherheitstechnischen Aspekten relevant erscheint – z.B. in der Nähe von Kindergärten, Schulen oder Seniorenwohnheimen. Bislang beschränken sich solche Zonen meistens auf Wohngebiete, um die Anwohner und insbesondere die Kinder vor Unfällen zu schützen.
Die Grünen haben die Änderung der StVO zum Anlass genommen, und eine entsprechende Anfrage an den Gemeindevorstand gestellt. Im unteren Teil der Dieburger Straße gilt aktuell (wieder) Tempo 50, ist hier eine Geschwindigkeitsreduzierung vorgesehen? Außerdem wollten wir wissen, ob in Höhe der Haltestellen an der Justin-Wagner-Schule oder im Ortsteil Gundernhausen entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Alle 3 Fragepunkte wurden leider mit „Nein“ beantwortet. „Bei allen Fragen scheitert eine Prüfung daran, dass keine schutzbedürftige Einrichtung an den Straßen liegt“, so die Antwort der Bürgermeisterin. Zu den Haltestellen an der Justin-Wagner-Schule wird angemerkt, dass sie sich zwar an der Darmstädter Straße befinden, aber per se nicht als schutzbedürftige Einrichtungen gelten.
Frieder Kaufmann von den Grünen, die die Anfrage gestellt hatten, bemerkt abschließend: „Die Zeit läuft für Tempo 30. Vernünftige Menschen fahren heute schon auf so engen Durchgangsstraßen, wie sie Roßdorf hat, keine 50 mehr. Mit Nachdruck der Grünen hat das Bundesgesetz Tempo 30 auch an Hauptverkehrsstraßen erleichtert. Wir werden es noch erleben, dass das auch in ganz Roßdorf und Gundernhausen kommt.“
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Für die Grüne Fraktion: Stefan Eichelhardt
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