Seit knapp zwei Wochen fahren praktisch keine internationalen Schwerlastwagen mehr durch das für sie gesperrte Gundernhausen. Noch vor wenigen Wochen fuhren sie im Viertelstundentakt in beiden Richtungen, obwohl das ab 7,5 Tonnen verboten ist. Jetzt ist Funkstille. Wir haben es kontrolliert. Mancher Gundernhäuser wird sich darüber gewundert haben. Aber ein Wunder ist das keineswegs.
Die Gundernhäuser Grünen hatten wochenlang die Nummernschilder der durchrauschenden Schwerlastwagen und die Namen der Speditionen notiert, mit Uhrzeit und Fahrtrichtung.
Diese beeindruckende Liste (es waren mehr als 30 Namen registriert) haben wir Anfang August der Geschäftsleitung von Autoneum (früher Chemiegesellschaft Gundernhausen) zugestellt. Wir vermuteten, dass die meisten LKW ihr Ziel und ihre Abfahrt dort haben. Insidern waren die Namen der Speditionen sofort als Lieferanten geläufig.
Wir schlugen der Geschäftsführung Maßnahmen vor, die die Speditionen dazu bringen könnten, auf die Bevölkerung Rücksicht zu nehmen und sich an geltende Vorschriften zu halten.
Und jetzt kommt der Punkt, wo wir uns im Namen der Gundernhäuser Bevölkerung ausdrücklich bei der lokalen Geschäftsleitung dieses Schweizer Konzerns bedanken wollen: Sie hat sofort gehandelt.
Nach wenigen Telefongesprächen zwischen den Grünen und der Geschäftsleitung der Firma sowie einigen Emails war klar, wie Autoneum drastische Maßnahmen veranlassen kann, die durchschlagenden Erfolg haben.
Maßnahme 1: Den Speditionen wurde sehr klar zu verstehen gegeben, dass Autoneum keine illegalen Abkürzungsfahrten durch Gundernhausen akzeptiert, sondern die Akzeptanz durch die Bevölkerung wünscht. Das bekamen die Lieferanten schriftlich. Damit war die Ankündigung verbunden, Speditionen aus der Lieferkette zu streichen, über die es weiterhin Beschwerden der Bevölkerung gibt.
Maßnahme 2: Alle Zugfahrzeuge werden an der Pforte registriert. Die Fahrer bekommen jetzt einen Plan, der ihnen zeigt, wo sie lang fahren dürfen und wo nicht. Neben dem in jeder Sprache verstehbaren Bild (siehe unten) steht;
Bitte beachten: Die Ortsdurchfahrt Gundernhausen ist nicht erlaubt!
Maßnahme 3: Es ist sehr einfach, schwarze Schafe die sich an diese Vorgabe nicht halten anhand der Nummer des Zugfahrzeugs zu identifizieren. Dann folgt Maßnahme 1.
Maßnahme 4: Die Geschäftsführung hat sich bei uns Grünen für die Unterstützung bei der Eindämmung des illegalen LKW-Verkehrs bedankt, und klar gesagt, dass sie auch mehr Polizeipräsenz befürwortet, wenn ihre eigenen Maßnahmen nicht dauerhaft fruchten.
Das ist im Moment nicht nötig. Die klaren Winke mit dem Zaunpfahl haben gewirkt. Für 1400 Meter „Abkürzung“ riskieren die Fahrer keine 75€ Strafe und die Speditionen nicht den Verlust von Aufträgen.
Die Grünen haben durch ihre Initiative ein wichtiges Verkehrsthema (zumindest im Moment) in eine schöne Richtung bewegt. Das ging aber nur durch die Bereitschaft der lokalen Geschäftsführung von Autoneum. Danke sehr.
Für die Grünen Frieder Kaufmann
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