Kostenloser freier Zugang zum Internet (W-Lan-Hot-Spots) ist im „SPD-geführten Roßdorf“ (so sieht das der SPD-Vorsitzende Herbert Dobner) noch ein Fremdwort.
Die Grünen hatten in der Gemeindevertretungssitzung am 25.9.15 einen Prüfantrag vorgelegt wie so ein Zugang an drei zentralen Stellen in Roßdorf und Gundernhausen hergestellt werden könnte. Das Parlament stimmte einstimmig zu.
Als sich trotzdem nichts tat, haben wir am 9.5.16 eine neue Anfrage zum Sachstand gestellt.
Sie wurde am 3.6.16 beantwortet. Ergebnis: Gespräche ja, Kosten geklärt, Umsetzung nicht in Sicht. Außer einer ganz vagen Ankündigung:„In Bezug zur Änderung der Störerhaftung ist eine Testeinrichtung für den Angerplatz (das ist einer unserer drei Vorschläge, F.K.) geplant“
Jetzt ist seit der ersten Anfrage beinah ein Jahr vergangen. Rund um den Kirchturm von Roßdorf gibt es unzählige Gemeinden, Institutionen, Firmen, die lokal begrenzte kostenlose Internetzugänge eingerichtet haben.
Die Kosten werden in der Antwort des Gemeindevorstands endlich aufgelistet:
Mehrere Firmen wollen dafür einmalig pro Server ca. 150€ (auch Telekom) und Monatspauschalen von ca. 20€ (auch Telekom). Die Initiative „Freifunk“ ist noch günstiger, auch mit ihr seien Gespräche geführt worden, sagt die Gemeinde.
Aber warum tut sich nichts?
Der Fortschritt ist in Roßdorf manchmal eine Schnecke.
Die „Störerhaftung“ war für Anbieter wie „Freifunk“ nie ein Problem. Der Bundestag hat sie nun auch für kommerzielle private Anbieter abgeschafft. Betreiber haften nicht mehr für illegale Aktivitäten von Nutzern dieser Internetangebote.
Alle Probleme sind aus der Welt, aber in Roßdorf passiert nichts.


Wir wiederholen deshalb noch mal unseren sehr einfachen Vorschlag:
An drei zentralen Stellen in Roßdorf und Gundernhausen (Roßdorf Angerplatz, Roßdorf Neue Schule, Gundernhausen Kerbplatz) werden in Gemeindegebäuden Server installiert, die einen lokalen freien kostenlosen Internetzugang ermöglichen.
Einmalige Anschaffungskosten von 450€ und jährliche Kosten von 720€ (bei Freifunk noch weniger) für alle drei Plätze müssten bei einer weltoffenen, bürgerfreundlichen Gemeinde keine Rolle spielen? Oder doch?
Im Flüchtlingsheim Zahlwaldhalle (auch danach hatten wir gefragt) wird es auf Kosten des Betreiber einen freien Zugang geben. Das begrüßen wir sehr, denn für diese Menschen ist das kein Luxus sondern ein Menschenrecht um mit ihren Angehörigen in Kontakt zu bleiben.
Einen Hinweis kann ich mir nicht verkneifen:
Die alte Bimmel-Bundesbahn wird 2017 auch in den Zügen der zweiten Klasse kostenloses W-Lan einführen. Müssen wir warten, bis die Bundesbahn wieder nach Roßdorf fährt, um freies Internet empfangen zu können?
Für die Grünen: Frieder Kaufmann
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