Letzten Freitag trafen sich Stefan Eichelhardt, unabhängiger Bürgermeisterkandidat in Roßdorf und Roland Kern (Bündnis90/die Grünen), Bürgermeister von Rödermark zum Sofa-Talk in der AWO Seniorenanlage. Robert Ahrnt übernahm die Moderation in gewohnt lockerer Weise. Gut 50 Gäste waren gekommen, um der Diskussion zwischen Eichelhardt und Kern zu folgen. Gleich zu Beginn erläuterte der gebürtige Roßdörfer Eichelhardt seinen Lebenslauf und berufliche Ausbildung. Er ist Dipl. Informationswirt (FH) und hat mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaft und Informationstechnologie studiert. Mit eigener Agentur arbeitet er als Kommunikationsfachmann selbstständig und hauptberuflich für ein mittelständisches Unternehmen der Biotechnologie. Sein Verantwortungsbereich ist die Außendarstellung seines Kunden, aber auch die Sicherung der Kundenzufriedenheit.
Hauptpunkt des Gesprächs zwischen Kern und Eichelhardt: Die Kommunikation
Mit seinem Motto „Rödermark hat mehr als eine Farbe“ konnte Roland Kern aus seiner Erfahrung als Bürgermeister viele Beispiele geben, wie man die Bürger über alle Parteigrenzen hinweg direkt in die Entscheidungsfindung einbeziehen kann.
Vor allem aber müssen Informationen über Vorhaben der Gemeinde schon frühzeitig nach außen getragen werden, nicht erst, wenn alles schon beschlossen ist. „Das habe ich in meiner Heimatgemeinde Roßdorf bisher vermisst“, ergänzte Eichelhardt. „Es reicht nicht, nur über schon Beschlossenes zu informieren. Man muss die Vielfältigkeit der Bürgerinnen und Bürger zusammen bringen.“
Als Vorteil eines unabhängigen Bürgermeisters sahen beide Gesprächsteilnehmer, dass dieser in den Diskussionen überzeugen und eine bunte Zustimmung erreichen muss.
Wir GRÜNEN sehen das für Roßdorf so: „In Roßdorf ist es an der Zeit für einen Farbenwechsel“.
Ein wichtiges Thema des Sofa-Talks waren die Finanzen der Gemeinde. Hier kommt Eichelhardt seine berufliche Erfahrung zu Gute. „Als Selbstständiger weiß ich, dass man mit Augenmaß haushalten muss und nur das ausgeben kann, was man hat bzw. in absehbarer Zeit aufbringen kann.“ Eichelhardt will alles auf den Prüfstand stellen. Das geht erst nach einem Kassensturz. Einsparmöglichkeiten will er zusammen mit den Mitarbeitern im Rathaus erarbeiten.
Einen regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch gab es für die Zusammenarbeit des Rathauses mit dem örtlichem Gewerbe und Einzelhandel vor allem in den alten Ortskernen. Beide stimmten überein: „Die Kleinen müssen sich zusammenschließen und mit vielen Aktionen wie Lichterabend, Begegnungsmöglichkeiten, darstellen, wie vielfältig das innerörtliche Angebot ist.“
Die Gemeinde könne hier sehr viel mehr machen, weiß Eichelhardt aus langer Erfahrung im Gewerbeverein.
„Wenn die Geschäfte erst mal weg sind, ist es zu spät“, fasst er zusammen.
Kerns Rat als Bürgermeister in Rödermark am Ende der Diskussion: „Bleib so locker und gelassen, wie ich dich hier erlebt habe“.
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