Grün ist gut für Roßdorf
Seit rund 60 Jahren regieren in Roßdorf alleine die Sozialdemokraten. Welche Auswirkungen hat dies für die Kommunalpolitik in Roßdorf? Es hat dieselben Auswirkungen, wie wenn in der Fußball-Bundesliga seit 60 Jahren Bayern-München Meister geworden wäre. Politik in Roßdorf ist eintönig, denn ergebnisoffene Diskussionen finden bestenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Fraktionssitzung der SPD statt.
Seit 25 Jahren gibt es Grüne in Roßdorf. Seit 25 Jahren greifen wir Themen in der Kommunalpolitik auf und bringen diese in die Öffentlichkeit. Bachrenaturierung haben wir vor 20 Jahren eingefordert. Tempo 30 in allen Wohngebieten fordern wir, seit es uns gibt. Wir haben das Thema Altlast in der Goldkaute an die Öffentlichkeit gezerrt und haben deshalb vom damaligen Bürgermeister viel Prügel eingesteckt. Wir haben Mini-Baugebietsausweisungen auf Wunsch einzelner Grundstücksbesitzer scharf kritisiert. Ob Vergabe von gemeindeeigenen Bauplätzen, Erstellung eines Landschaftsplans, der Bau eines neuen Kindergartens, ob ein in der Ringstraße entfallener Kinderspielplatz oder die so genannte „Grünschnitt-Posse“ – überall haben wir Grüne uns eingemischt, klare Meinungen in der Öffentlichkeit vertreten und uns oftmals unbeliebt bei der SPD gemacht. (Die vielen Veröffentlichungen der Grünen aus den letzten Jahren finden Sie unter www.gruene-rossdorf.de)
Auch jetzt vor der Kommunalwahl ruft es aus SPD und Rathaus, die Grünen würden „redliche Geschäftsleute in negatives Gerede“ bringen. Schon recht – der Schuh passt! Man könnte sogar sagen: Dafür wurden wir von grünen Wählerinnen und Wählern ins Parlament geschickt. Weil wir auf Entscheidungen im Parlament dauerhaft keinen Einfluss nehmen können, bleibt uns als einzige verantwortliche Aufgabe nur die umfassende Information der Öffentlichkeit über das, was in Roßdorf passiert. Selbstverständlich ist unsere Meinung immer subjektiv! Aber die anderen Parteien haben auch Gelegenheit, in der Öffentlichkeit für ihre Position zu werben, und tun dies viel zu selten. Wir meinen: Wenn Rossdörfer Geschäftsleute mit Baugebietsausweisungen der Gemeinde Geschäfte machen, dann gehört dies nicht unter einen Mantel betretenen Schweigens. Und wenn die anderen Parteien diese Meinung der Grünen anstößig finden, dann soll dies auch in Zukunft nicht unser Problem sein.
Die politische Erfahrung zeigt: Mit einer guten Frage am richtigen Ort schafft man sich nicht nur Freunde. Beispiel: Wie kann es sein, dass die Bürgermeisterin Christel Sprößler auf Platz 1 der SPD-Liste kandidiert, obwohl sie als Bürgermeisterin zurücktreten müsste, wenn sie das Mandat annehmen wollte? Wer über diese Frage länger nachdenkt, hat das Erfolgs-System der SPD in Roßdorf verstanden.
Für uns Grüne spielt es keine Rolle, ob wir 10%, 14% oder 17% der Stimmen bei der kommenden Kommunalwahl erhalten, denn gute Oppositionspolitik ist davon nicht abhängig. Um im positiven Sinne des Wortes „anstößig“ zu sein, reicht den Grünen eine fleißige Sitzungsvorbereitung und die Rede einer Person. Wenn wir jedoch mit einem guten grünen Wahlergebnis dazu beitragen könnten, dass künftig in Roßdorf das Gespräch im Parlament Einfluss auf Entscheidungen hat, wäre das schön. Wie auch immer die Wahl ausgeht: Grün ist gut für Roßdorf.
Robert Ahrnt – B90/Die Grünen Roßdorf+Gundernhausen
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