Grüne setzen sich durch
Maßnahmen zur Eindämmung einer möglichen Weichmacherbelastung in den örtlichen Kitas werden beschlossen
Im März 2012 haben wir Grünen den Antrag in der Gemeindevertretung gestellt, den Weichmachergehalt in den Kinderkrippen und Kitas untersuchen zu lassen.
Wie schon berichtet, wollten wir anhand von Staubproben untersuchen lassen, ob auch in Roßdorf und Gundernhausen die Raumluft in Kitas ungesund hoch mit Weichmachern belastet ist.
Kunststoffe, wie Weich-PVC, enthalten gesundheitsschädliche Phthalate als Weichmacher, auf die besonders kleine Kinder empfindlich reagieren können. Diese Chemikalien können hormonell wirksam sein oder Allergien auslösen.
In den Ausschussberatungen der Gemeinde konnten wir uns mit unserem ursprünglichen Antrag nicht durchsetzen. SPD und CDU zeigten kein Interesse daran, konkrete Messwerte zu ermitteln, was wir sehr bedauern. So werden wir nicht erfahren, ob in unseren Kitas bedenkliche Weichmacherbelastungen vorliegen oder nicht.
In einem ersten Schritt einigten wir uns darauf, dass wir Grünen einen Fragebogen für die Kitas entwickelten, in dem die Verwendung von Weich-PVC-Gegenständen ab gefragt wurde. Außerdem erstellten wir ein erstes Infoblatt für Eltern und Kita-Beschäftigte. Grundlage dafür waren Gespräche von uns mit Fachleuten des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und eine Empfehlung des Hessischen Sozialministeriums. Informationsmaterial über die Bedenklichkeit von Weich-PVC-Produkten gibt es im Internet genug (z.B.:www.bund.net).
Mit unserem schließlich eingebrachten Änderungsantrag konnten wir uns dann im Gemeindeparlament durchsetzen, da die Antworten in den Fragebögen zeigen, dass allerhand Weich-PVC-haltige Materialien in den Kitas verwendet werden. Der Gemeindevorstand wurde zu folgenden Maßnahmen einstimmig beauftragt:
Es werden Lüftungspläne für jede Kindertagesstätte erstellt.
Es wird eine Beschaffungsrichtlinie erstellt, die sicher stellt, dass bei Beschaffungen, Renovierungen und Instandsetzungen PVC-freie Materialien gekauft werden.
In jährlich wiederkehrenden Informationen werden die Eltern der Kitas über die Problematik von Weich-PVC-haltigen Produkten und mögliche Alternativen informiert
Die Kindergartenträger der Kitas werden ebenfalls mit den vorhandenen Materialien informiert und um entsprechende Maßnahmen gebeten. Sie werden bei Interesse zu einem gemeinsamen Treffen zur Erörterung der Maßnahmen eingeladen.
Eine gute Entscheidung, weil wir die Entscheidung gegen die Verwendung von Weich-PVC in den örtlichen Kitas erreicht haben.
Jutta Quaiser, Grüne Fraktion
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