Zögerlicher Fortschritt: Roßdorfs lange Reise zum Klimaschutz

Im September 2022 erfuhren wir, dass der damaligen Klimaschutzmanager Alexander Haus seine Arbeit innerhalb der Probezeit für die Gemeinde Roßdorf beendet.

Im November 2022 erläuterte er seine bisherigen Aktivitäten. Zuerst konzentrierte er seine Bemühungen darauf, eine CO2- und Energiebilanz zu erstellen. Aus diesen Grundlagen kann ein Klimaschutzaktionsplan entwickelt werden. Ein wichtiger Bestandteil ist die Optimierung des Energiemanagements, um Verbrauch und Kosten beim Betrieb kommunaler Liegenschaften wirksam zu reduzieren, was wiederum einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz bedeutet.

Nach zwei Jahren gefühlten Stillstands im Bereich Klimaschutz können jetzt endlich die anstehenden Herausforderungen angegangen werden, da der neue Klimamanager seine Arbeit aufgenommen hat. Deshalb haben wir in der letzten Gemeindevertretungssitzung erneut nachgefragt, wie es mit dem lang versprochenen kommunalen Energiemanagementsystem aussieht.

Wir blicken noch mal kurz zurück

Wesentliche Grundlagen und die wichtigsten Handlungsempfehlungen des ausgeschiedenen Klimaschutzmanagers für einen Klimaschutz-Aktionsplan waren damals:

 

  • Anschaffung eines kommunalen Energiemanagementsystems.
  • Verabschiedung einer Dienstanweisung Energie (liegt bereits in Entwurfsform vor).
  • Bildung eines Energieteams (mögliche Teilnehmer in der Dienstanweisung geregelt).

 

Wir haben nachgefragt, doch bisher gibt es keine Dienstanweisung und auch die Bildung eines Energieteams ist noch nicht erfolgt. Lediglich die Software „Communal-FM“ wurde implementiert und wird im Laufe des Jahres mit Daten „gefüttert“.

Warum sind uns diese beiden Punkte so wichtig?

Ein kommunales Energiemanagement-System entwickelt Strategien, um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden. Es werden Regeln aufgestellt, die festlegen, wie Gebäude und Anlagen genutzt und betrieben werden sollen. Für die Umsetzung ist die Bildung entsprechender personeller und organisatorischer Strukturen und die Einhaltung von Regeln für Nutzung und Betrieb kommunaler Liegenschaften erforderlich und werden in einer Dienstanweisung festgehalten.

Das Energieteam kümmert sich um alle Fragen des Energiemanagements und stellt sicher, dass die Regeln eingehalten werden. Das Team hat das Recht, Anweisungen zu geben, und muss gleichzeitig die Personen, die für die Gebäude zuständig sind, rechtzeitig über geplante Maßnahmen informieren und sie einbinden.

Diese beiden Punkte sind also die Voraussetzungen für zielgerichtete Maßnahmen.

Auf die Frage „Welche konkreten Energiesparmaßnahmen wurden durch die Verwaltung im Jahr 2023 und im ersten Quartal 2024 umgesetzt“, erfuhren wir, dass in 9 Liegenschaften eine LED-Umrüstung vorgenommen und eine Wärmeschutzverglasung umgesetzt wurde. Diese Maßnahmen haben uns positiv überrascht und wir freuen uns über diese ersten Fortschritte.

Welche weiteren Maßnahmen sind für die nahe Zukunft geplant?

Die Antwort der Verwaltung lautete: „Diese werden im Klimaschutz-Aktionsplan dargestellt (z.B. PV-Anlage auf der Rehberghalle, zweite aufsuchende Energieberatung, IKSK-Anpassungskonzept, Klima-Checkliste für Beschlussvorlagen, …)“.

Uns ist vor allem wichtig, dass nicht nur vereinzelte Maßnahmen aufgelistet werden, sondern ein planvolles Vorgehen stattfindet.

Deswegen haben wir die Möglichkeit der Zusatzfrage genutzt: „In den Antworten wurde von dem Klimaschutz-Aktionsplan gesprochen. Wann soll dieser vorgestellt bzw. umgesetzt werden?“

Antwort des Bürgermeisters: „… Ziel ist es, den Aktionsplan dieses Jahr vorzustellen.“

Wir sind sehr gespannt und werden weiter dranbleiben und hoffen, bald Neues vom Klimaschutzmanager zu erfahren, damit auch Roßdorf nach zwei Jahren Pause seiner Verantwortung im Bereich Klimaschutz endlich gerecht wird.

 Für die GRÜNEN: Daniela Dalpke mit der Redaktion

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