In der Gemeinde Roßdorf gibt es wenige „Wohnblocks“, aber viele Reihenhäuser. Ist hier mit einem Fernwärmenetz zu rechnen? Illusorisch. Die Tiefbaukosten und die unvermeidbaren Wärmeverluste machen das nur bei mindestens 4-geschossigem Wohnbau und einem zufällig daneben stehenden Blockheizkraftwerk mit Umweltenergie sinnvoll. Nichts für Roßdorf.

Also was tun, wenn irgendwann auch die wunderbare heutige Heizung ausfällt?

Sie haben durch das viel geschmähte Heizenergiegesetz im Eigenheim zwar alle Zeit der Welt. Der Heizungshammer war eine Erfindung der Bildzeitung.

Leider hat der kleinste Koalitionspartner gegen alle Vernunft durchgesetzt, dass „ergebnisoffen“ auch der Einsatz von Wasserstoff für die Gebäudeheizung möglich sein könnte.

Wer wissen will, was das für ein physikalischer Unsinn und eine in geschlossenen Räumen nicht beherrschbare Gefahr ist, muss in Roßdorf genauer in Gundernhausen nur einen hier lebenden und absoluten Experten fragen.

Er hat als jüngerer Mensch bei der BASF die Düngemittelproduktion sicherheitstechnisch betreut und sich als Sicherheitsberater im Berufsleben höchstes Ansehen erarbeitet. Düngemittel werden mit reinem Wasserstoff hergestellt. „Unsere Leute waren im 365-Tage-Rund um-die-Uhr-Betrieb in Sekundenschnelle bereit und in der Lage alle Gefahren zu beherrschen. Das waren aber Freiluftanlagen, wo der sehr flüchtige Wasserstoff leicht entweichen konnte.“

Aber in der Haustechnik, also in geschlossenen Räumen mit Lichtschaltern und Zündquellen ohne Ende? Und mit Leitungen in der Erde?

„Man muss nur die physikalischen Eigenschaften von reinem Wasserstoff kennen. Dieses Gas hat die größte Bandbreite zwischen unterer und oberer Explosionsgrenze. Auf Deutsch: Es explodiert schon in geringer Konzentration und auch bei hoher Sättigung. Und es mischt sich gut mit Luft. Eine explosionsfähige Wolke bildet sich sofort. Es darf Null Undichtigkeiten geben. Bevor es brennt explodiert es. Und das härteste: Zur Zündung reicht eine extrem geringe Zündenergie. Da reicht sogar Elektrostatik durch Reibung“.

Das kann Ihnen dieser inzwischen nicht mehr ganz junge Sicherheitsingenieur im Schlaf erläutern. Das war mir als staatlich geprüfter Sicherheitsfachkraft alles geläufig, aber ich hatte sicherheitshalber bei dem absoluten Experten aus Roßdorf nachgefragt.

Also lassen Sie sich auch von dem „ergebnisoffenen“ Einsatz von Wasserstoff in der Haustechnik nicht blenden. Das ist physikalischer gefährlicher Quatsch.

Und Wasserstoff ist auch die teuerste Energiequelle. Und nur in der industriellen Anwendung sinnvoll, wo es technologisch keine Alternativen gibt. Und die Risiken mit hohem und sehr teurem Aufwand beherrschbar sind.

Die Zukunft bei den Heizungen liegt in der Umweltenergie.

Für Reihenhäuser wie in Roßdorf und Etagenwohnungen sind kleine Wärmepumpen die Alternative.

In jedem Einfamilienhaus gilt: Die modernsten neuen Geräte machen aus einem Kilowatt Ökostrom mehr als 5 Kilowatt Wärme. Sie stehen im Garten und brauchen gerade mal einen Meter in der Länge und 50 Zentimeter in der Tiefe, und weniger. Die Zeiten, als diese Traumwerte nur mit sehr teurer Erdwärme erreicht werden konnte, sind dank technischer Optimierungen rum.

Wenn Sie sich Beratung holen wollen, gehen Sie unbedingt zu den zertifizierten Energieberatern. Oder zu unabhängigen Experten. Die verkaufen Ihnen keine Heizanlage, sondern kennen die öffentlich verfügbaren Daten.

Die werden Ihnen auch ganz dringend davon abraten noch schnell eine neue Gasheizung oder gar eine neue Ölheizung zu installieren. Auch das Handwerk rät von so einer Kurzschlusshandlung ganz eindeutig ab. Denn die echte Rechnung zahlen Sie in 10 Jahren.

Leider gehen viele Menschen genau diesen Kurzschlussweg.

Das ausführende Handwerk kann sich vor diesen völlig sinnlosen Aufträgen kaum retten. Nimmt sie natürlich an. Aber Kurzschlüsse kommen am Ende oft sehr teuer.

Und letzte gute Nachricht:
Die Preise fallen, weil die Nachfrage steigt und innovative Hersteller die Zeichen der Zeit erkannt haben. Wärmepumpen für den Garten liegen auf und unter dem Preisniveau von Gasheizungen. Der Umweltnutzen kommt kostenlos oben drauf.

Für die GRÜNEN: Frieder Kaufmann mit der Redaktion