Auch wir Grüne aus Roßdorf reihten uns in die große Menschenmenge ein, die sich vor dem Staatsarchiv in Darmstadt gegen Rechtsextremismus und für den Erhalt unserer Demokratie versammelt hatte.
Konkreter Auslöser für die Kundgebung waren die gar nicht ganz neuen Ideen und das jetzt aber aufgedeckte geheime Treffen von AfD Vertretern und anderen Rechtsradikalen zu den Plänen, 20 Millionen Menschen mit „Migrationshintergrund“ zu deportieren.
Wie viele aus Roßdorf an der Demonstration letztendlich teilnahmen, konnten wir nicht ausmachen: Die Stadt war dicht, es war kein Durchkommen mehr. So fanden wir GRÜNEN aus Roßdorf auch nicht alle zusammen. Unser Bus aus Roßdorf kam nicht mal bis zum Schloss.
Wie in vielen anderen Städten auch, setzten tausende Teilnehmende in Darmstadt ein Zeichen dafür, dass wir anders denken, zu Toleranz und Vielfalt stehen und wir die große Mehrheit sind.
Ganz eindrucksvoll brachte das der Vertreter der lokalen Wirtschaft (IHK) zum Ausdruck: „Keinen Fingerbreit für Extremismus“ sagte er.
Und dass Deutschland ohne die Menschen, die sich integriert haben oder das wollen, nicht lebensfähig ist, keine Produkte herstellen, verkaufen oder gar exportieren kann.
Dasselbe gilt für die Studierenden, unterstrich Tanja Brühl von der TU Darmstadt, ohne die Wissenschaft nicht geht, von der unser Land lebt.
Auch der Gewerkschaftsvertreter verwies darauf, dass in allen Firmen und Belegschaften viele verschiedene Nationen, Herkünfte, persönliche Meinungen und Haltungen vertreten sind und durch diese Vielfalt unser Land aufrechterhalten.
Bei solchen eher spontanen Demonstrationen sind die kreativen, selbst gestalteten Pappschilder der Demonstranten sehr beachtenswert. „Ich gebe gern kostenlos Nachhilfeunterricht IN GESCHICHTE“ stand auf einem.
Oder der Spruch einer Brauerei aus Köln:“ Bei uns sind nur die Flaschen braun“.
Oder EDEKA, die schon vor ein paar Jahren ein Video erstellten, das unter dem Titel „Wir lieben Vielfalt und stehen auf gegen rechts“ einen fast leeren Supermarkt zeigt, in dem es nur noch die ganz wenigen deutschen Produkte gibt.
Der Kirchenvertreter sprach ganz ausdrücklich für alle Religionen.
Er zitierte Pfarrer Martin Niemöller, der zu Beginn des Nazireiches noch Mitläufer war und erst später Widerstandskämpfer wurde: „Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte“.
Das Schlusswort hielt eine junge Frau, deren Eltern vor sehr vielen Jahren vor der Gewaltherrschaft fliehen mussten und die jetzt selbst Mutter eines 8-Monate alten Kindes ist:
„Ich bin stolz, eine Darmstädterin zu sein“.
Wirklich schlimm ist, was Björn Höcke, den man ungestraft Nazi nennen darf, schon vor ein paar Jahren sagte und schrieb:
„…neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen wird ein groß angelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein. Und bei dem wird man, so fürchte ich, nicht um eine Politik der „wohltemperierten Grausamkeit“ herumkommen. Das heißt, dass sich menschliche Härten und unschöne Szenen nicht immer vermeiden lassen werden“,
Solchem Gedankengut treten wir entschieden entgegen!
Nie wieder ist Jetzt!
Annabell Schreiber, Astrid Kaufmann, Bernd Kaufmann, Bernhild Loup, Christa Kaufmann, Claus und Gerlinde Nintzel (parteilos), Daniela Dalpke, Erik Slabon, Frieder Kaufmann, Hans-Peter Loup, Ina Renz, Kai Dalpke, Katrin Rose, Kay Schuchmann, Kerstin Schuchmann, Monika Kammer, Nicole Hesse, Roland Borchmann, Sabrina Anna Wack, Stefan Eichelhardt, Ulla Bernhardt, Wolfgang Jakob.
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