Teo in Gundernhausen  und die Sonntagsruhe: Wie weiter?

Das Bild zeigt, wie Im März 2023 der TEGUT-TEO  in die Gemeinde Roßdorf kam. Wird er bleiben?

Es ist gut, dass unabhängige Gerichte nicht nur einfach den Wortlaut von Gesetzen prüfen, sondern auch den Sinn hinterfragen und dann letztlich entscheiden. Das macht unseren Rechtsstaat aus. Da kann auch herauskommen, dass die „Sonntagsruhe“ ein höheres Rechtsgut als der Wunsch nach völlig freiem Einkaufsverhalten darstellt.

Dass bei einem sonntäglichen Einkauf beim TEO (der ja sonntags ohne Personal auskommt) die Sonntagsruhe gestört wird, kann man auch anders sehen.

Wer zu Fuß, mit dem Fahrrad oder vielleicht sogar mit dem Auto einen kurzen Zwischenstopp neben der viel befahrenen Kreisstraße nach Zimmern einlegt, wird kaum den Sonntagsfrieden stören.

Das entscheiden wir aber nicht in Gundernhausen.

Wichtiger ist, dass der einzige Einkaufsmarkt in Gundernhausen erhalten bleibt. Und da können wir sehr viel tun.

Wenn Tegut seine Zeitschaltuhren richtig einstellt, kann man ja weiter bis Samstag 23:59 und ab Montag 00:01 einkaufen. Das sollte für alle Nachteulen und Schlechtplaner eigentlich aushaltbar sein. Denn an allen anderen Tagen ist der Markt rund um die Uhr geöffnet.

Noch eine Anmerkung:

Die Sonntagsruhe gilt nicht für alle Beschäftigten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, bei Bus und Bahn, bei der Feuerwehr und der Polizei,Tankstllen,  Kirchen, und allen Vollkonti-Schichtarbeitenden und noch ganz vielen mehr.

Bei der Sonntagsruhe wird ein bisschen mit zweierlei Maß gemessen.

Aber: das entscheiden wir nicht in Roßdorf.

Aber wir können den TEO Einkaufsmarkt retten.

Einheimische erinnern sich an ganz viele Einzelhandelsgeschäfte, die alle gegangen sind. Der TEO hat ein völlig neues Konzept: Das Einkaufen ohne ständig vorhandenem Personal.

Und noch eine Anmerkung:

TEGUT ist ein bisschen anders als andere Lebensmittelhändler.

1947 in Fulda gegründet war eine Kernidee der Gutberlets, vor allem BIO aber eben nicht NUR Bio anzubieten. Vieles davon stammt aus firmeneigener Produktion. Das würde man heute Ideologiefrei nennen. Nach Jahrzehnten wurde die Firma 2012 in die Schweiz verkauft. Aber auch nicht an irgendwen, sondern an die größte Handelskette der Schweiz, Migros, die vor allem eine Genossenschaft ist und 2,4 Millionen Genossenschaftlern gehört. (Quelle: Wikipedia)

Die Schweizer waren klug genug, die hessische Marke Tegut weiter mit ihrem eigenen Stil unverwechselbar weiter zu führen.

Nur an ein paar ins Sortiment geschmuggelten Migros-Artikeln spürt man den Besitzerwechsel.

 

Für die GRÜNEN: Frieder Kaufmann mit der Redaktion

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