Man muss die Welt aus der Sicht der Kinder sehen.  

Das Foto zeigt den Abzweig Friedhofstraße / Robert Kochstraße in Gundernhausen.

So sieht die überdimensionierte Kreuzung aus der Augenhöhe eines 7-jährigen Kindes aus.Wehe wenn hier noch irgendwo ein Auto parkt. Dann sehen Kinder gar nichts mehr.

Lang lang ist es her, dass das Thema sichere Schulwege in Roßdorf und Gundernhausen auf der Tagesordnung der Gemeindevertretung stand. Das war 1995.

Und ein Antrag der GRÜNEN wurde angenommen, was uns damals sehr überrascht hat:  nämlich unübersichtliche Kreuzungen so umzugestalten, dass sie für Kinder sicherer zu überqueren und der Autoverkehr etwas gebremst wird. In Roßdorf ging es um die Kreuzung Jahnstraße / Beunegasse, also den Schulweg Richtung Rehbergschule. In Gundernhausen ging es um den Abzweig Friedhofstraße / Robert Kochstraße, also den Weg zwischen der Grundschule und dem Kindergarten und der damals nur für Schulsport genutzten Mehrzweckhalle.

Damals war Alfred Jakoubek noch Bürgermeister. So lange ist das her.

 Dann passierte nichts. Stimmt nicht ganz. Denn an beiden Kreuzungen wurde versucht, die Radien etwas zu verkleinern, so dass Kinder den Überblick bekommen können.

Der Verkehrsversuch wurde aber nach ganz kurzer Zeit wieder abgebrochen.

 Dann passierte wirklich nichts mehr. Robert Ahrnt der damals Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN war, veröffentlichte auf unserer Homepage am 9.3.2003 die Erklärung aus dem Rathaus, dass nach mehreren Jahren des Nachdenkens und Prüfens diese Kreuzungen im gegenwärtigen Zustand nicht zu verbessern seien. Sein Kommentar: Diese Asphaltwüsten bleiben in optimalem Zustand für schnelle Autos erhalten, statt großzügig Raum für Fußgänger und Straßenbäume zu schaffen.

Jetzt, 28 Jahre nach dem Beschluss der Gemeindevertretung ist wieder Bewegung im Thema. In der Bürgerversammlung in Gundernhausen wurden die Ideen zu sicheren Querungsmöglichkeit zwischen Schule und Kindergarten und Schule und Mehrzweckhalle vorgestellt. In der Mehrzweckhalle wird ja eine Außenstelle der Schule in die Räume der früheren Gastwirtschaft ziehen. Die Friedhofstraße ist im jetzigen Zustand für Grundschulkinder kaum passierbar.

Das hat wohl zum Nachdenken und Umdenken geführt.

Die Verantwortlichen von Schule, Polizei, Verwaltung haben an drei Stellen neue oder verbesserte Querungshilfen geplant, die den Autoverkehr durch Verengung bremsen und den Kindern die Chance geben, den Verkehr zu überblicken.

Das soll bis August 2024 umgesetzt werden.

Das kam gut an. „In der Friedhofstraße wird viel zu schnell gefahren, und die Kurven geschnitten“ meinte ein Anwohner. Sogar Autofahrer sehen nichts. Kinder im Grundschulalter erst recht nicht.

Jetzt kommen erst mal die Querungshilfen, zumindest in Gundernhausen. Wenn das nicht hilft könne man auch über Weiteres nachdenken hörten wir. Das freut uns.

Wir finden die vom Parlament beschlossenen Rückbaupläne von 1995 garantiert noch. Spät ist nicht immer zu spät.

 Für die GRÜNEN: Frieder Kaufmann und Redaktionsteam

 

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