Unter diesem Motto gab es am Samstag, den 30.9.23, zwei sich wunderbar ergänzende und völlig friedliche Veranstaltungen der Zivilgesellschaft in Gundernhausen. Die der Kirchen als Fest der Vielfalt, und die Kundgebung gegen Rechts und für Menschenrechte sowie eine bessere Gestaltung der Zukunft, ohne AfD.
Der DGB und das Bündnis gegen Rechts aus Darmstadt hatten viele weitere Gruppen eingeladen, wir GRÜNE haben dafür gesorgt, dass die örtlichen Vertreter:innen der Zivilgesellschaft als erste zu Wort kamen.
Vielen Rednern, gerade auch von SPD (Kaffenberger) und GRÜNEN (Kaufmann und Andreas Ewald), war eins gemeinsam: sie stellten einen sehr persönlichen Zusammenhang zwischen ihren eigenen Lebenserfahrungen und den rückwärtsgewandten also reaktionären Zielen der AfD her.
Bijan sagte den wunderbaren Satz: „Schön das ihr hier seid aber schade das ihr hier sein müsst.“
Frieder Kaufmann hatte als Thema die Zuwanderung.
„Wir leben hier in Gundernhausen. Wusstet ihr, dass dieser Ortsteil nach dem dreißigjährigen Krieg und der Pest gerade mal 30 Einwohner hatte? Von 30 auf heute 3.000. Das geht nur über Zuwanderung, Und das ist gut so.
Ein Teil meiner Familie stammt aus dem Odenwald, direkt am Limes, der jahrhundertelangen Grenze des römischen Reichs. Der andere aus dem Dreiländereck Polen, Sachsen und Tschechien. Hier waren Menschen aus aller Herren Länder und Kulturkreisen dabei. Wer sich da mit wem vermischt hat, weiß niemand.
Wir alle sind nicht reinrassig. Es gibt keine reinrassigen Deutschen. Wir alle sind Zugewanderte. Übrigens auch die AFD-ler drüben in der Halle sind Zugewanderte, wollen das aber nicht wissen.“
„Hesse ist wer Hesse sein will“ zitierte Frieder Kaufmann den früheren Ministerpräsidenten August Zinn, einen großen Demokraten
„Und das muss auch heute noch gelten. Ausgrenzung, völkisches Denken, Hass sind Dinge, die in unserem Ort fehl am Platz sind und hier von niemandem gelebt werden.
Die Versammlung der AfD, in der Björn Höcke eine Führungsrolle hat, den man ungestraft Faschisten und Nazi nennen darf, in unserem schönen Bürgerhaus gehört nicht zu uns. Da wir sie nicht verhindern konnten, demonstriert heute die Zivilgesellschaft gegen die Demokratiefeinde.
Deren Veranstaltung ist eine Beleidigung für die Werte, die hier in unserem Ort gelebt werden. Wir sind die Zivilgesellschaft dieser Gemeinde. Und deshalb setzten wir ein positives Zeichen für Toleranz, Weltoffenheit und Demokratie. Unser Ort ist bunt und nicht braun“
Ganz sicher war schon die Ankündigung der Protestveranstaltungen wirksam, denn die mit 400 Teilnehmern angemeldete Wahlveranstaltung der AfD wurde von kaum mehr als 100 Menschen besucht.
Das bunte Fest der Kirchen zog mindestens 700 Menschen an, auch bei der politischen Demo gegen Rechts und für Vielfalt waren es nicht weniger.
Viele waren vor der Veranstaltung sehr angespannt, aber die vielen Menschen, die sich jeder auf seine Art für Vielfalt und Solidarität gestellt haben, gaben einem das überwältigende Gefühl hier in einer tollen Gemeinschaft zu leben. Der Aufwand hat sich gelohnt. Und zwar ganz gewaltig. Es war toll! Wir waren viele! Und die Botschaft war deutlich.
Vielen Dank an alle Beteiligten für dieses tolle Zeichen gegen die erstarkende rechte Bedrohung.
Ganz besonders bedanken wir uns beim GRÜNEN Duo Christiane und Frank, die stimmgewaltig und mit bester Gitarrenmusik das Thema des Tages mit mehreren sehr bekannten und nach vorne gerichteten Liedern unterstützten.
Für die GRÜNEN: Das Redaktionsteam
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