Diese invasiven Pflanzen (Kanadische Goldrute, Riesen Knöterich) und viele weitere fühlen sich am alten Bahndamm Roßdorfs sehr wohl. Leider nicht nur da.
Bündnis 90/Die Grünen bringen Antrag zum Umgang mit invasiven Pflanzenarten ein Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will die ökologische Verantwortung der Gemeinde stärken – ein Schritt gegen das stille Artensterben.
Invasive Arten sind ein unterschätztes aber reales Problem.
Darunter versteht man Arten, die sich außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets stark ausbreiten, heimische Arten verdrängen und wertvolle Lebensräume verändern.
Dazu gehören unter anderem der Japan-Knöterich, der Riesen-Bärenklau, die Kanadische Goldrute oder das drüsige Springkraut. Viele dieser Arten sind im Landkreis Darmstadt-Dieburg nachgewiesen. Die naturräumlichen Gegebenheiten – Nähe zu Fließgewässern, Verkehrsachsen, Gärten und Waldsäumen – fördern deren Verbreitung.
Die Fraktion will dieser Entwicklung aktiv entgegenwirken und bringt in der nächsten Sitzung einen Antrag ein, der den verantwortungsvollen Umgang mit invasiven Neophyten auch in Roßdorf regeln soll.
Die geforderten Maßnahmen im Überblick:
– Keine Neupflanzung invasiver Arten auf öffentlichen Flächen der Gemeinde
– Überprüfung, Eindämmung und Entfernung bereits vorhandener Pflanzenbestände
– Berücksichtigung des Themas in Ausschreibungen und Bauleitplanung
– Aufklärungsarbeit z. B. für Bauhof, Planungsamt, beauftragte Firmen und Bürger:innen,
– Zusammenarbeit mit Naturschutz- und Umweltverbänden
Ziel ist, Roßdorf langfristig naturnaher, artenreicher und ökologisch stabiler zu gestalten – im Einklang mit den Biodiversitätszielen, zu denen sich Deutschland verpflichtet hat.
Warum ist das so wichtig?
Einige invasive Arten stellen sogar ein Gesundheitsrisiko dar – wie der Riesen-Bärenklau, dessen Pflanzensaft bei Sonnenlicht schwere Hautreaktionen auslösen kann.
Hinzu kommt: Wenn sich Arten wie der Japan-Knöterich oder das drüsige Springkraut erst einmal stark verbreitet haben, ist ihre Eindämmung sehr aufwendig und kostspielig.
Deshalb gilt: Früh zu handeln ist einfacher und günstiger als später mühsam zu bekämpfen.
Was heißt das für die Bürger:innen?
Der Antrag bezieht sich vor allem auf kommunale Flächen – also jene Bereiche, für die die Gemeinde direkte Verantwortung trägt: Parks, Wege, Ausgleichsflächen oder Pflanzungen im öffentlichen Raum. Dort sollen zukünftig invasive Arten vermieden und bereits bestehende Bestände gezielt entfernt oder eingedämmt werden.
Darüber hinaus soll die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen – und ihr Wissen teilen. Denn oft beginnt die ungewollte Verbreitung invasiver Arten nicht mit böser Absicht, sondern durch Unwissen – zum Beispiel, wenn Gartenabfälle in der freien Natur entsorgt werden. Schon ein abgeschnittener Zweig oder ein paar unscheinbare Samen können ausreichen, damit sich eine Pflanze ungewollt in der Landschaft ausbreitet.
Gesetzliche Grundlage
Grundlage des Antrags ist die EU-Verordnung 1143/2014, die den Umgang mit bestimmten invasiven Arten regelt. Die Gemeinde soll freiwillig darüber hinaus gehen und auch weitere ökologisch problematische Arten vermeiden. Zudem soll die Gemeindevertretung regelmäßig über den Stand der Maßnahmen informiert werden.
Die Gemeindevertretung wird über den Antrag in einer der kommenden Sitzungen beraten. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hofft auf breite Zustimmung.
Für die GRÜNEN: Daniela Dalpke und Redaktion
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