Am 09.12.2022 haben wir Bündnis 90/Die Grünen die Verwaltung aufgefordert, der Initiative des Deutschen Städtetages „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beizutreten.
Weiter haben wir gefordert: „Der Gemeindevorstand und der Bürgermeister werden gebeten, diesen Beschluss der Gemeindevertretung zu unterstützen.“
In unserer Begründung haben wir angeführt, dass wir die Bundesregierung auffordern möchten, den Kommunen mehr Handlungsspielraum vor Ort für Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit dort, wo sie es für notwendig halten, anordnen zu können.
Der Bürgermeister musste dies nach der positiven Abstimmung mit 19 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen entsprechend in die Wege leiten.
Wichtig war es für uns zu betonen: Tempo 30 ist eine Maßnahme für die Städte und Gemeinden und die Menschen, die dort wohnen – es ist keine Maßnahme, die sich gegen den Autoverkehr richtet. Es soll ihnen ermöglichen, Tempo 30 als verkehrlich, sozial, ökologisch und baukulturell angemessene Höchstgeschwindigkeit dort anzuordnen, wo sie es für sinnvoll erachten. Auch für ganze Straßenzüge im Hauptverkehrsstraßennetz und gegebenenfalls auch stadtweit als neue Regelhöchstgeschwindigkeit.
Am 14. Juni 2024 haben zuerst der Bundestag und wenige Stunden später auch der Bundesrat die Novelle des Straßenverkehrsgesetzes bestätigt.
Im Bundesrat hatte das „Zehnte Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes“ am 24. November 2023 zunächst vor allem durch Stimmen der CDU und Teilen der Hamburger SPD nicht die erforderliche Mehrheit erhalten. Nach langem Zögern des Bundesverkehrsministers Volker Wissing konnte dann doch schließlich nach langen, intensiven Verhandlungen endlich der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat einen Kompromiss erreichen.
Aber wie kam es nun doch dazu, dass der Vermittlungsausschuss das Thema erneut besprochen hat?
Hessen war hier unter anderem sehr aktiv, weil vor allem viele Kommunen, Bürgerinnen und Bürger, sowie viele Verbände Druck auf die Länder gemacht haben.
„Die Kommunen haben sich da auch deutlich hörbar gemacht“, sagt Swantje Michaelsen, Mitglied der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und Berichterstatterin für Straßenverkehrsrecht. Auch unsere Gemeinde Roßdorf hat mit dem Beitritt zur Initiative maßgeblich dazu beigetragen.
Laut der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ haben Städte, Gemeinden und Landkreise künftig mehr Handlungsspielraum. Das Straßenverkehrsgesetz tritt nach seiner Verkündung im Bundesgesetzblatt in Kraft.
Wir freuen uns über diese positive Entwicklung an der die Roßdörfer Gemeindevertretung maßgeblich beteiligt war.
Daniela Dalpke und das Redaktionsteam
Verwandte Artikel
Unsere Kinder – unser höchstes Gut? Wir finden „ja“
Eine intensive Woche liegt hinter uns – eine wegweisende Woche für unsere Gemeinde, eine Woche der gelebten Demokratie. Es begann mit der Veröffentlichung des Entwurfs der Kindergartensatzung, die eine massive…
Weiterlesen »
„Es gibt nichts Gutes – außer man tut es“: Ein Schritt vorwärts bei der Schule in Gundernhausen
Das sind die einzigen barrierefreien Klassenräume der Schule in Gundernhausen. Die ersten Ersatz-Ideen für diese und weitere jahrzehntealten Provisorien sind jetzt endgültig vom Tisch. Wir GRÜNE haben uns mit Nachdruck…
Weiterlesen »
Neuer Vorstand bei den GRÜNEN
Zur jährlichen Mitgliederversammlung der GRÜNEN Roßdorf/ Gundernhausen hatte der Vorstand aus Annette Schwarz-Göttsching, Nicole Hesse und Frieder Kaufmann eingeladen. Annette Schwarz-Göttsching hatte vorher angekündigt, aus persönlichen Gründen ihr Amt niederzulegen,…
Weiterlesen »