Treibt Hessen-Mobil und der Landkreis den Teufel mit dem Beelzebub aus?

Ziemlich entsetzt reagierten viele Gundernhäuser, als auf der Bürgerversammlung am Montag 20.11.17 die Pläne für den eigentlich heiß erwünschten Ausbau der Kreisstraße K 128 ab der Rathausstraße bis zur Goethestraße vorgestellt wurden.

 Es soll keine abgetrennten Gehwege mehr geben, sondern die Straße soll niveaugleich (ohne Randsteine) ausgebaut werden. Das ist Absicht, denn PKW, LKW und Busse sollen notfalls auch mal den farblich getrennten und mit einer Rinne „abgetrennten“ Gehweg benutzen dürfen. „Gemeinsame Nutzung schafft mehr Rücksicht“ behaupten die Verkehrspsychologen.

Das Bauchgefühl der Gundernhäuser sagte das Gegenteil. Hier wird dem Autoverkehr Vorrang gegeben, statt auf sie Rücksicht zu nehmen werden die schwächsten Verkehrsteilnehmer auf der Strecke bleiben.

 Diese Art der „niveaugleichen Straße“ wird besonders in den engsten Teilen der Rathausstraße und der Bruchwiesenstraße bis zur Goethestraße kritisch gesehen, wie mehrere Diskussionsredner anmerkten.

Hessen-Mobil hat das erzwungen. Sonst gibt’s kein Geld, zitierte die Bürgermeisterin sinngemäß. Oder die Reparatur findet nicht statt.

Dass dies tatsächlich Standard beim Ausbau von Kreisstraßen ist, kann man am Foto aus Allertshofen sehen wo die Kreisstraße vor einiger Zeit ausgebaut wurde. Das Foto wurde am 23.11.17 gemacht Dort ist es ähnlich eng wie bei uns. Aber sicher nicht so viel Verkehr wie in der Rathausstraße.

Wollen wir das für diese Durchfahrtsstraße in Gundernhausen?

Vorbild für die Rathausstraße?

Die enge und sehr stark benutzte Rathausstraße ohne abgetrennten Gehweg? Das geht über unser Vorstellungsvermögen hinaus. Diese Straße erschließt den ganzen Stetteritz. Die Buslinie 673 fährt alle halbe Stunde da durch. Es ist die einzige Querabbiegung von und zu der Hauptstraße, die „Anlieger-LKW“ über 7,5 Tonnen legal benutzen dürfen, in beiden Richtungen. z.B. zu Autoneum.

Grund: bei der Bäckerei Hofmann gibt es kein Durchfahrtsverbotsschild für LKW und wird es nach Auskunft der Ortspolizei auch nicht geben. An allen anderen Ecken gibt es das. Die Grünen haben ganz offiziell angefragt. Anlieger frei ab Ortsanfang gilt für jeden, der im Ort etwas sucht, z.B. Autoneum, und nur wo absolutes LKW-Verbot ist, darf keiner fahren In der Rathausstraße ist es erlaubt.

Leider wurden bei der Bürgerversammlung keine Fotos oder Simulationen gezeigt, wie das Ganze bald aussehen soll. Die Reaktion wäre sicher noch heftiger gewesen.

Die Grünen haben bereits einen umfangreichen Fragenkatalog an die Gemeinde geschickt. Schließlich muss auch die Gemeinde Gelder im Haushalt 2018 für diesen Ausbau zur Verfügung stellen, genau wie die Anlieger.

Die Gemeindevertreter haben bei Bürgerversammlungen -wenn auch aus gutem Grund- in der Regel kein Rederecht bei Themen, die auch im Parlament behandelt werden. Sonst wären wir Grüne nicht so still geblieben

Die sehr Auto-orientierten Verkehrsplaner von Hessen-Mobil und Landkreis behaupten, dass diese Art des niveaugleichen Rückbaus keinerlei Sicherheitsprobleme macht.

In Gundernhausen kam das ganz anders an.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann

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