Am Sonntag 1.11.2015 endet ein „gefühlt jahrzehntealter“ Albtraum.
Kinder auf dem Weg zur Schule in Tuchfühlung zu 30-Tonnen LKW, Ausweichmanöver des Schwerverkehrs auch mal auf den Gehweg, wenn ein illegaler LKW aus Ober-Ramstadt entgegen kommt, das ist ab Sonntag kein Alltag mehr in Roßdorfs Leuschnerstraße.
Das LKW-Durchfahrtsverbot gilt ab 1.11.15 für ALLE LKW über 3,5 Tonnen, außer dem lokalen Be-und Entladeverkehr. Und zwar im kompletten Ortsteil Roßdorf. Vorbei sind die Zeiten, wo sich wie an einer Perlenkette aufgereiht ein Schwerlastwagen hinter dem anderen die Dieburger Straße hochquälte, um ganz legal die Abkürzung zum Lohbergtunnel zu nutzen.
Für uns ist das ein Grund zum Jubeln!
Denn die Lebensqualität der Menschen in der Ortsmitte hat vor allem durch den internationalen Speditionsverkehr massiv gelitten. Es war wirklich unerträglich, auch lange bevor ein LKW-Verbot in Darmstadt denkbar wurde.
Was lange währt wird endlich gut
Aber warum sind die überaus aktive Bürgerinitiative, alle Bürgermeister, alle Landräte, die unteren Verkehrsbehörden, das Roßdörfer Parlament bisher gegen eine Wand gelaufen und konnten nichts erreichen?
„Der Fisch stinkt vom Kopf her“ weiß der Volksmund. Er hat Recht. Der Kopf, das war der jeweilige hessische Verkehrsminister, Denn der hatte in all den Jahren entschieden „LKW haben Vorrang“.
Im Auftrag des Ministers sagten alle ihm unterstellten Behörden NJET. Minister waren Florian Rentsch (FDP), Dieter Posch (FDP), Alois Riehl (CDU), Dieter Posch (FDP). Freie Fahrt für freie LKW war ihr Motto. Sie sahen das wohl als Wirtschaftsförderung.
Auch die einstimmigen Beschlüsse der Gemeindevertretung, illegal aus Ober-Ramstadt kommende LKW zurück zu schicken, und auf dieser Strecke Blitzampeln zu prüfen, hätten nichts gegen den legalen LKW-Verkehr geholfen.
Aber dann kam im Mai die schriftliche Auskunft des heutigen Verkehrsministers Tarek Al Wazir mit dem entscheidenden Satz:
Der Landrat darf entscheiden, der Minister stellt sich nicht mehr quer.
Das ist eine echte Kehrtwende der Landesverkehrspolitik. Der neue Kopf denkt anders als seine Vorgänger. Erst durch Tarek Al Wazirs Entscheidung im Mai 2015 gab es endlich eine Entscheidungsvollmacht für Landrat Schellhaas und seine Behörde, die bis dahin verweigert wurde.
Hoffentlich werden bald die einstimmig beschlossenen Blitzgeräte installiert. Das kann bis zu 80.000€ für nur zwei Blitzer mit Kamera kosten. Wir Grünen haben aber erklärt:
“Jeder Cent, der hier ausgegeben wird, bedeutet gewonnene Lebensqualität in Roßdorf. Für uns hat diese Investition absolute Priorität. Wir sehen im LKW-Verbot die wichtigste Verkehrsberuhigungsmaßnahme der letzten Jahrzehnte.“
Die hier gezeigten Bilder gehören jetzt zur Vergangenheit.
Wir danken allen die daran beteiligt waren, das wichtigste Verkehrsproblem von Roßdorf zu lösen. Wir meinen damit A bis Z Alpha bis Omega. Alle.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Baumaßnahme Stetteritzring
Im letzten RAZ haben wir euch aufgezeigt, welche Anfragen wir an die Gemeinde zu diesem Thema gestellt haben, und wie die Antworten dazu waren. Heute geht es um die Baumaßnahme…
Weiterlesen »
Straßenerneuerung am Stetteritz – die GRÜNEN fragen nach
Die Grünen stellten in der jüngeren Vergangenheit zwei Anfragen zur grundhaften Erneuerung des Stetteritzrings. Die Erste Anfrage stellte Daniela Dalpke Sie fragte nach den erheblichen Unterschieden der Kosten für Hauseigentümer:innen…
Weiterlesen »
Bericht aus dem Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz, Bauen und Verkehr (UKBV) am 4.11.2024: Die Zeit für Klimaschutz zerrinnt immer schneller
Vorstellung des Klimaschutz Aktionsplan durch den Klimamanager der Gemeinde Roßdorf Die Gemeindevertretung hatte beschlossen, dass der Klimaschutzaktionsplan erstmals im Ausschuss vorgestellt werden sollte und dann jährlich zum Status Quo berichtet…
Weiterlesen »