Als die GRÜNEN im Juni 2021 anfragten, wann denn der Feldweg parallel zum alten Bahndamm zwischen Münkel und der AWO so ausgebaut wird, dass auch behinderte Menschen die 25 Meter Schotterstrecke überqueren können, gab es die ernüchternde Antwort:
Da müssen wir warten, bis die Flurbereinigung genehmigt ist. Denn aus deren Kassen soll die längst überfällige Sanierung bezahlt werden.
Letzte Woche wurde bekannt, dass der seit 10 Jahren ersehnte Bescheid jetzt da ist. Dass nach 10 Jahren Antragsdauer jetzt endlich der Genehmigungsbescheid da ist, veranlasst uns zu der etwas überschwänglichen Überschrift. Hurra, es ist geschafft.
Denn der gleiche jetzt genehmigte Weg betrifft ein viel größeres Problem:
Da geht es um die Verlängerung dieses Wegs zwischen Viadukt und Behindertenzentrum (BHZ Begegnen – Handeln – Ziele setzen)
Das obere Bild zeigt, wie Bewohner:innen des BHZ seit ca. 4 Jahren über die viel befahrene Straße müssen.
Darunter rechts ist der für behinderte Menschen beinah unpassierbare Feldweg zu sehen, der von der AWO zum Münkel führt. Und das linke zeigt den gleichen schlammigen Feldweg, der jetzt endlich asphaltiert werden kann und eine ideale Verbindung wäre: Zwischen dem BHZ und der Dieburgerstraße, mit einer ampelgesicherten Querung der B 26 alt / Wiesenweg am Viadukt.
Versprochen ist der asphaltierte Ausbau dieses Feldwegs seit 2017. Nur leider war als Finanzquelle die Flurbereinigung ausgedacht, weil das die Gemeinde so gut wie nichts kostet. Vier Jahre sind verstrichen. Die ehemalige Fußgängerampel vom BHZ zum damaligen REWE ist weg. Die Menschen mit Behinderungen müssen am Kreisel auf verständnisvolle Autofahrer hoffen, wenn sie die ungesicherte Querung über die B26 alt nutzen.
Jetzt endlich ist die Finanzierung aus der Flurbereinigung sicher. Das freut uns riesig. Denn dieser Weg wird sogar asphaltiert werden dürfen, um einen rollstuhlgerechten Weg vom BHZ in die Gemeinde Roßdorf zu ermöglichen. Ohne Autoverkehr, ohne ungesicherte Querung. Mit vorhandener Ampel Dieburgerstraße / Wiesenweg. Ein Riesenfortschritt.
Es mag eine gute Idee gewesen sein, diese durch den Bau des Gebiets MÜNKEL erforderliche neue Zuwegung des Behindertenzentrums aus der Kasse der Flurbereinigung und sogar EU-Mitteln zu finanzieren. In der Realität wurde aber MÜNKEL gebaut, die Fußgängerampel entfernt und die Behinderten auf eine ungesicherte Querung gezwungen. Nach 4 Jahren wissen wir alle: diese Art der Finanzierung war nicht gut für die Bewohner:innen des BHZ.
Politik darf sich nicht nur an den Finanzierungsmöglichkeiten orientieren, sondern muss die Bedarfe der Betroffenen im Blick haben.
Wer auf Zuschüsse baut, muss lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Solange leiden die Betroffenen. Daraus kann man lernen.
Wir hoffen, dass beide Baumaßnahmen noch dieses Jahr angegangen werden:
Vor allem der behindertengerechte asphaltierte Ausbau des jetzigen Feldwegs zwischen BHZ und Viadukt, und danach der Ausbau des Fußwegs zwischen Viadukt und Alter Dieburger Straße am Sportzentrum.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam
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