Trotz Pandemie findet auch in diesem Jahr die Fashion Revolution Week statt. Ins Leben gerufen wurde sie vor 8 Jahren, nachdem am 24.4.2013 in Bangladesch die Textilfabrik Rana Plaza einstürzte, wobei mehr als 1000 Menschen zu Tode kamen. Seit dem findet jedes Jahr um den 24. April die Woche zur Fashion Revolution statt: Für eine sozial-ökologische Transformation in der Modeindustrie.
Das Titelbild passt zur Kernfrage dieses Artikels: „Who made my Clothes?“ ist eine zentrale Frage der Fashion Revolution Bewegung
Die Fashion Revolution wurde zur größten globalen Bewegung, die sich auf allen Ebenen für eine faire, nachhaltige und zukunftsweisende Textilindustrie einsetzt. In ihr organisieren sich nicht nur die Leute, die Kleidung herstellen, sondern auch die, die sie tragen. „We are the industry and we are the public. We are world citizens. We are Fashion Revolution“, liest man auf www.fashionrevolution.org. (Wir sind die Industrie und die Öffentlichkeit. Wir sind Weltbürger. Wir sind die Revolution der Modewelt.) Zu ihren erklärten Zielen gehört u.a. die Unterbindung der Ausbeutung von Mensch und Natur in der globalen Textilindustrie. Sie fordern sichere und anständige Arbeitsbedingungen und Gehälter für alle Beteiligten in der gesamten Lieferkette sowie eine Abkehr von der Wegwerfmentalität hin zu mehr Wertschätzung und Langnutzung, um wertvolle Ressourcen zu schonen.
Dieses Jahr findet die Kampagne vom 19.-25.4. statt. Pandemie-konform mit Online-Veranstaltungen (www.epn-hessen.de/FRW21) und kontaktlosen Aktionen im Freien (sofern das möglich ist). Auch in Darmstadt und Dieburg finden Aktionen wie z.B. offene Kleiderschränke statt. Nach dem Motto „Kleider tauschen statt neu kaufen“ wird hier ein Zeichen gegen Ausbeutung von Mensch und Umwelt gesetzt. Dafür werden an mehreren dezentralen Orten Kleiderständer aufgestellt. Mehr Infos zu den Aktionen in Darmstadt findet man unter www.fashion-revolution-darmstadt.de.
Diese und auch andere Aktionen sollen viele Menschen ansprechen und auf die aktuelle Situation in den Textilfabriken im Globalen Süden aufmerksam machen. Denn nach wie vor diktiert der Preiskampf in den textilen Lieferketten die Arbeitsbedingungen der ArbeiterInnen. Leider verschärft die Pandemie auch in diesem Kontext die sowieso schon schlechte Lage: Einbehaltene Löhne, Union Busting (Bekämpfung von Arbeitnehmervertretungen), und Vernichtung von neu produzierter Ware sind nur einige der negativen Beispiele für Mensch und Umwelt.
Am jährlichen Gedenktag, dem 24.4. ruft uns der Fashion Revolution Day dazu auf, unsere Kleidung auf links zu tragen, so dass das „made in“ Label zu sehen ist und unter dem Hashtag #WhoMadeMyClothes an der weltweiten Selfie-Kampagne teilzunehmen.
Die Frage „wer hat meine Kleidung gemacht“ sollten wir aber nicht nur als Social Media Aktion verstehen, sondern auch uns selbst fragen, bzw. die Händler, von denen wir unsere Kleidung beziehen. Wir können Lieferketten nachverfolgen, auch wenn es nicht perfekt ist.
Auch hier in Roßdorf haben wir die Möglichkeit, zu entscheiden, wo wir unsere Kleidung kaufen: bei Kik (Discounter-Kette), Kebekus (lokale Händlerin) oder im Recycling Kaufhaus (lokal und 2nd Hand). Auch beim online Shopping haben wir die Wahl zwischen den großen Ketten, nachhaltigen Modehäusern oder 2nd Hand Börsen. Und wie immer gilt, alles was wir nicht kaufen, schont Mensch und Planet.
Und das nicht nur zur Fashion Revolution Week, sondern 52 Wochen im Jahr!
Für die Grünen: Katrin Rose mit dem Redaktionsteam
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